Die US-Hypothekenbank Accredited Home Lenders Holding will ein Kreditportfolio im Wert von umgerechnet gut zwei Mrd. Euro verkaufen. Das im Geschäft mit Schuldnern geringer Bonität (Subprime) tätige Institut verschafft sich so die nötigen Mittel, um Forderungen eigener Gläubiger zu befriedigen.

Der Verkauf des 2,7 Mrd. US-Dollar schweren Portfolios gegen einen kräftigen Abschlag solle in den nächsten Tagen über die Bühne gehen, teilte Accredited mit. Das Spezialinstitut erhalte so Liquidität und Zeit, die weiteren strategischen Optionen zu prüfen. Auch versuche die Bank weiter, ein Entgegenkommen der eigenen Gläubiger zu erreichen. Weil die Trennung von den Finanzierungen unterhalb des bisher angesetzten Werts erfolgt, rechnet Accredited den Angaben zufolge mit einer Belastung vor Steuern von etwa 150 Mio. US-Dollar.

Hintergrund ist die Krise im US-Hypothekenbanken-Geschäft. Zuletzt hatten Zahlungsausfälle insbesondere bei Schuldnern mit schwacher Bonität deutlich zugenommen. Mehrere Institute haben deshalb bereits Schwierigkeiten. Dem Branchenschwergewicht New Century droht sogar die Pleite. Vor dem Hintergrund der Turbulenzen in der Branche war die Aktie von Accredited in den vergangenen Tagen eingebrochen und hatte am Dienstag einen Tiefstand erreicht. Seither konnten die Papiere getrieben von Spekulationen über eine etwaige Übernahme sowie ein mögliche Kapitalerhöhung zulegen.

Hypothekenfinanzierer wie Accredited geben Immobilienkredite an private Haushalte. Diese werden gesammelt, gebündelt und schließlich über zum Teil komplexe Finanzkonstruktionen verbrieft -also an Investoren weitergereicht. Zwischenzeitlich benötigen Immobilienbanken jedoch selbst Zwischendarlehen, um ihre eigene Kreditvergabe zu stemmen. Können diese nicht bedient werden oder stellen die Gläubiger die Forderungen fällig, kommt es zu Problemen.