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Lage an den Finanzmärkten Ackermann sieht Stabilisierung

Die Lage an den Finanzmärkten hat sich nach Einschätzung der Deutschen Bank im ersten Quartal etwas verbessert. Vorstandschef Josef Ackermann sprach auf einer Bankenkonferenz von einer "gewissen Stabilisierung der Marktbedingungen". Dabei bezog er sich unter anderem auf die Preise für Kreditversicherungen (CDS) und den Volatilitätsindex für den europäischen Aktienindex EuroStoxx. In der Krise gebe es Chancen, Marktanteile im Investmentbanking zu gewinnen. Bereits in den vergangenen Wochen hatte Ackermann von einem erfreulichen Jahresstart mit Erträgen deutlich über denen im Vorjahr gesprochen.

Die Bank sieht sich gut gerüstet, 2009 wieder schwarze Zahlen zu erzielen. Im vergangenen Jahr schrieb das Geldhaus wegen der Finanzkrise den ersten Verlust in der Nachkriegsgeschichte. Insbesondere zum Jahresende bauten die Frankfurter aber massiv Risikopositionen ab und fuhren auch den Eigenhandel drastisch zurück.

Die Analysten der US-Großbank JP Morgan bleiben dennoch skeptisch. Sie erwarten weitere Abschreibungen von fast fünf Mrd. US-Dollar - mehr als sie für jede andere Investmentbank voraussagen. Sie rechnen zudem mit einem milliardenschweren Kapitalbedarf bei Deutschlands größtem Bankhaus. Ackermann wiederum schloss wiederholt aus, sich bei den Aktionären frische Mittel zu beschaffen.

Ähnlich äußerte sich auch Risikovorstand Hugo Bänziger. Zugleich warnte er aber, dass die Finanzkrise noch länger andauere. "Wir sind noch mittendrin", sagte er. Das globale Finanzsystem habe bislang 1,3 Billionen Dollar an Verlusten verbucht. Einige Experten erwarteten, dass diese Zahl noch auf über drei Billionen Dollar steigen könnte, betonte Bänziger, der als ein Kandidat für die Nachfolge von Ackermann gehandelt wird. Der Bankchef tritt im Mai 2010 ab.

Allianz vorsichtig optimistisch

Die Allianz rechnet noch im laufenden Jahr mit einer Stabilisierung der Wirtschaft. Am wahrscheinlichsten sei eine Erholung zur Jahresmitte, sagte der Chefvolkswirt des Versicherungskonzerns, Michael Heise. "Die positiven Impulse aus dem Konjunkturprogramm, die niedrigen Zinsen und die massiv gesunkenen Rohstoffpreise beginnen zu wirken."

Wegen der beiden schwachen ersten Quartale rechnen die Allianz-Volkswirte für das Gesamtjahr mit einem Schrumpfen des deutschen Bruttoinlandsproduktes um drei Prozent. Die Weltwirtschaft dürfte 2009 um 1,5 Prozent, die Wirtschaftsleistung der Eurozone um 2,3 Prozent schrumpfen. Damit ist die Allianz optimistischer als andere Finanzmarktakteure. So rechnet etwa die Commerzbank mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung in Deutschland von sechs bis sieben Prozent.

Für 2010 erwartet Heise dann für Deutschland wieder ein Wirtschaftswachstum von 2,0 Prozent. Die Allianz-Volkswirte erwarten im Gegensatz zu anderen Konjunkturprognosen für 2010 allerdings bereits wieder eine Verlangsamung des Wachstums. Heise begründete dies damit, dass nach den großen aktuellen Defiziten Bedarf zur Stabilisierung der Staatshaushalte bestehe.







Quelle: ntv.de

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