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Clevere Wege zu Finanzhilfen Aegon kauft US-Sparkasse

Die Rettungspakete der verschiedenen Staaten ziehen möglicherweise auch ungebetene Gäste an. Der niederländische Versicherungskonzern Aegon will eine kleine Sparkasse in den USA kaufen, um von der dortigen Regierung staatliche Finanzhilfen bekommen zu können.

Das Institut, das erst kürzlich von der niederländischen Regierung mit drei Mrd. Euro gestützt wurde, benötigt nach eigenen Angaben in den USA eine Kapitalspritze von umgerechnet mehr als 800 Mio. Euro.

"Es ist Teil unserer Strategie sicherzustellen, dass Aegon eine starke Kapitalposition hat", erklärte ein Firmensprecher am Dienstag. Der in Den Haag ansässige Konzern habe keine Liquiditätsprobleme und werde das Geld der USA ausschließlich für seine dortigen Niederlassungen verwenden.

Um Kapital der US-Regierung zu bekommen, muss Aegon eine Bank in den USA unterhalten. Bislang gehört ihm lediglich der Lebensversicherer Transamerica. Geplant sei daher der Kauf der im US-Bundesstaat Maryland ansässigen Sparkasse Suburban Federal Savings Bank mit ihren Vermögenswerten von rund 300 Mio. Dollar, sagte der Aegon-Sprecher.

Aegon geht davon aus, dass die zuständigen US-Behörden über den Kauf der Bank und die staatlichen Kapitalzuschüsse bis spätestens zum Jahresende entscheiden. Aegon erwirtschaftet rund drei Viertel seines Betriebsergebnisses in den Vereinigten Staaten.

In der vergangenen Woche hatte sich bereits der US-Kreditkartenanbieter American Express zu einer regulären Bank umgewandelt, um unter den Rettungsschirm der US-Regierung zu schlüpfen. Auch einige amerikanische Versicherer planen, durch den Einstieg bei Banken Zugriff auf das stattliche Hilfspaket zu erhalten - so zum Beispiel der Lebens- und Gebäudeversicherer Hartford.

Quelle: ntv.de

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