Partner von Alitalia Air France setzt sich durch
12.01.2009, 21:33 UhrAir France-KLM hat das Rennen um eine Partnerschaft mit der neuen Alitalia für sich entschieden. Der Alitalia-Verwaltungsrat stimmte dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an die französisch-niederländische Fluggesellschaft zu. Für einen Anteil von einem Viertel zahlt Air France-KLM gut 320 Mio. Euro und damit deutlich mehr als zunächst erwartet. Die Airline sticht damit den deutschen Konkurrenten Lufthansa aus und stärkt ihre Position auf dem viertgrößten europäischen Luftfahrtmarkt.
Die Lufthansa hatte sich ebenfalls für eine Partnerschaft mit der neuen Alitalia interessiert. Allerdings hätte dem Unternehmen für ein Angebot zum Einstieg bei der Fluggesellschaft der Einblick in die wirtschaftlichen Daten gefehlt, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Die größte deutsche Airline baut stattdessen ein eigenes Unternehmen am Flughafen Mailand Malpensa auf. Von dort aus dürfte Lufthansa einen Großangriff auf den Konkurrenten starten und nicht nur europäische Ziele außerhalb Italiens, sondern auch die rentable Strecke zwischen Rom und Mailand ins Visier nehmen.
720 Mio. Euro an Synergien
Bislang hatten die Route lediglich Alitalia und AirOne bedient. Nach der Verschmelzung beider Fluggesellschaften zur neuen Alitalia werden in Italien jedoch Stimmen laut, ein Monopol auf der wichtigen Strecke zu verhindern und durch eine Neuverteilung der Start- und Landerechte für zusätzlichen Wettbewerb zu sorgen. Lufthansa werde die Auswirkungen auf den inneritalienischen Verkehr klären lassen, hieß es dazu von der deutschen Fluggesellschaft.
Alitalia verspricht sich von dem Einstieg der Franzosen 720 Mio. Euro an Synergien innerhalb der kommenden drei Jahre. Alitalia-Chef Rocco Sabelli sagte, der Skyteam-Partner Air France sei der natürliche Partner für das neue Unternehmen. Alitalia hatte im August vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Am Dienstag geht das neue, aus Teilen der alten Alitalia und AirOne bestehende Unternehmen offiziell an den Start.
Die Fluggesellschaft soll nach dem derzeitigen Plan zunächst fest in der Hand der derzeitigen Anteilseigner bleiben. Erst nach drei Jahren könne das Unternehmen eventuell an die Börse gehen.
Quelle: ntv.de