Rücklagen zehren am Gewinn Air France verliert an Höhe
22.05.2008, 10:18 UhrEuropas größte Fluggesellschaft Air France-KLM hat im vergangenen Jahr einen gesunkenen Nettogewinn verbucht. Der Reingewinn sank um 16 Prozent auf 748 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Gewinn in Höhe von 1,215 Mrd. Euro gerechnet. Grund für den Rückgang waren den Angaben zufolge umfangreiche Rückstellungen. Air France-KLM bereitet sich damit auf drohende drakonische Strafen wegen unzulässiger Preisabsprachen im Luftfracht-Geschäft vor.
Das Unternehmen habe "auf Basis des aktuellen Status der Ermittlungen der europäischen und US-Wettbewerbsbehörden" Rückstellungen über 530 Mio. Euro gebildet, teilte Air France-KLM bei der Vorlage der Bilanz des Geschäftsjahres 2007/2008 (31. März) mit. Von Januar bis März wies die Fluggesellschaft einen Rekordverlust von 542 Mio. Euro aus nach einem Überschuss von 44 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Dagegen stieg der Betriebsgewinn im Geschäftsjahr bis Ende März um 13,3 Prozent auf 1,405 Mrd. Euro. Analysten hatten hier im Schnitt mit 1,474 Mrd. gerechnet. Der Umsatz stieg wie erwartet um 4,5 Prozent auf 24,11 Mrd. Euro.
Für das Jahr 2008/2009 rechnet der Konzern mit einem Betriebsgewinn von etwa einer Milliarde Euro. Dabei erwartet Air France im laufenden Jahr Kerosin-Mehrkosten von rund 1,1 Milliarden Dollar auf Basis eines Ölpreises von 120 Dollar.
An der Pariser Börse brach der Aktienkurs von Air France-KLM zeitweilig um fast zehn Prozent ein. Die Geschäftszahlen belasten Beobachtern zufolge auch die Kursentwicklung der Lufthansa-Aktien. Nach Ansicht eines Händlers drückt insbesondere der Ausblick unter Hinweis auf den starken Anstieg der Treibstoffkosten auf den Kurs der Airline-Titel.
Quelle: ntv.de