Planspiele bei OHB Airbus-Werke an die Börse?
07.02.2008, 21:00 UhrDie zum Verkauf stehenden deutschen Airbus-Werke und der EADS-Standort Augsburg könnten an die Börse kommen. In vier, fünf Jahren sei ein Börsengang des geplanten neuen deutschen Luftfahrtzulieferkonzerns eine Option, sagte der Vorstandsvorsitzende des Augsburger Raumfahrtunternehmens MT Aerospace, Hans Steininger der Financial Times Deutschland. „Das Grundmodell, an dem wir uns orientieren, ist Spirit, sagte Steininger am Rande einer Analystenveranstaltung der MT Aerospace-Mutter OHB Technology in München.
Der weltgrößte Zulieferer von Flugzeug-Strukturteilen, Spirit Aerosystems, entstand 2005 aus ehemaligen Boeing-Werken, die der kanadische Finanzinvestor Onex kaufte und Ende 2006 an die Börse brachte.
Der Vorstandsvorsitzende des OHB Technology-Konzerns, Marco Fuchs, äußerte sich zuversichtlich, dass im Sommer die Kaufverträge unterzeichnet werden. Aus den Airbus-Werken Nordenham und Varel sowie dem EADS-Werk in Augsburg entsteht ein neuer Konzern mit 6700 Beschäftigten und rund einer Mrd. E Umsatz. Langfristig könnte das Unternehmen Airbus und Boeing beliefern und auch in Asien produzieren, sagte Fuchs.
Cerberus als Investor
Geplant ist ein eigenständiger neuer Konzern für Flugzeugstrukturbauteile, an dem OHB/MT Aerospace die industrielle Führung hat. EADS will für drei Jahre eine Minderheitsbeteiligung halten. Zur Finanzierung ist zumindest für die ersten Jahre eine Beteiligung des US-Finanzinvestors Cerberus notwendig. „Ein guter Zeitpunkt für einen späteren Börsengang wäre die Markteinführung der neuen A350 im Jahr 2013, sagte Steininger.
Nach seinen Angaben soll der neue Luftfahrtkonzern „überwiegend auf Dollar-Basis" an Airbus liefern. Selbst unter dem schwachen Dollarkurs wäre dies rentabel möglich, „wenn es schlanke Strukturen gibt. Ein Stellenabbau sei dennoch nicht geplant. Steininger widersprach Spekulationen über direkte Finanzhilfen aus Berlin. „Für die Werke gibt es keine Subventionen oder Darlehen."
Quelle: ntv.de