Der Aluminiumriese Alcoa hat mit einem unerwartet deutlichen Gewinnzuwachs die Berichtssaison in den USA eingeleitet. Zwar ging der Umsatz im vierten Quartal angesichts gesunkener Metall-Preise zurück. Positive Effekte aus dem Konzernumbau und Steuergutschriften führten aber zu einem Gewinn-Anstieg von 76 Prozent auf 632 Millionen Dollar. Die Zahlen zeigten, dass die jüngsten Verluste bei Rohstoff-Aktien an den Börsen deutlich übertrieben gewesen seien, sagte der Branchenexperte Bruce Zaro von Delta Global Advisors. Alcoa-Aktien stiegen am Mittwoch im nachbörslichen Handel um 2,4 Prozent.

Vor Sonderposten verdiente Alcoa im vierten Quartal 36 Cent pro Aktie und damit zwei Cent mehr als von Analysten erwartet. Der Umsatz ging auf 7,39 Milliarden von 7,84 Milliarden Dollar zurück. Dies lag auch daran, dass bestimmte Sparten nicht mehr in die Bilanz einfließen. Neben negativen Wechselkurs-Effekten hatte Alcoa nach Angaben von Firmenchef Alain Belda auch mit höheren Material- und Energiekosten zu kämpfen.

Der unerwartet gute Alcoa-Gewinn und die am Mittwoch vom Chemiekonzern DuPont angehobene Gewinn-Prognose zeigten, dass diese Branchen im Moment wohl die stärksten der Wirtschaft seien, sagte der Branchenexperte Zaro. Ähnlich äußerte sich der Portfolio-Manager Paul Moomaw von Hester Capital. Zwar glaube er nicht, dass die Alcoa-Zahlen den Trend für die Firmen im Dow Jones vorgeben würden. Andererseits sei aber in der Alcoa-Bilanz nichts Besorgniserregendes. Daher könnten die Anleger aufatmen.

Alcoa, für den jetzt der frühere Siemens-Chef Klaus Kleinfeld tätig ist, leitet traditionell die Saison der Quartalsberichte in den USA ein. Entsprechend hatten die Finanzmärkte mit Spannung auf die Zahlen gewartet.