Start US-Bilanzsaison Alcoa wieder mit Miesen
08.04.2009, 07:03 UhrDer weltgrößte Aluminiumkonzern Alcoa hat wegen der globalen Wirtschaftskrise den zweiten Quartalsverlust in Folge verbucht. Zu schaffen machten dem Unternehmen vor allem ein starker Verfall der Preise für Aluminium und eine rückläufige Nachfrage. Das Minus für das erste Quartal belief sich netto auf 497 Mio. US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Dies entspricht einem Verlust von 61 Cent je Aktie.
Analysten sahen in den Zahlen ihre Furcht bestätigt, dass angesichts der Rezession eine trübe Berichtssaison ansteht. Seit Jahresbeginn hat das zum Dow-Jones-Index 30 führender US-Werte zählende Papier rund 30 Prozent verloren und notierte zuletzt bei 7,79 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel büßten Alcoa-Aktien noch einmal rund drei Prozent ihres Wertes ein. Der frühere Siemens- und heutige Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld gab sich jedoch etwas zuversichtlicher. Besonders in den USA gebe es erste Anzeichen für eine Stabilisierung des Marktes, sagte Kleinfeld. Dies gelte besonders für den Immobiliensektor.
Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern noch einen Gewinn von 303 Mio. US-Dollar erzielt. Der Verlust aus dem laufenden Geschäft belief sich im abgelaufenen Vierteljahr auf 59 Cent je Aktie. Der Umsatz fiel auf 4,1 Mrd. US-Dollar von 6,5 Mrd. US-Dollar vor Jahresfrist.
Im vierten Quartal hatte der Konzern erstmals seit sechs Jahren einen Verlust in Milliardenhöhe bekanntgegeben. Wegen der weltweiten Wirtschaftkrise hat das Unternehmen zuletzt seinen Sparkurs verschärft. So kündigte der Konzern an, die Dividende zusammenzustreichen und seine Ausgaben bis 2010 weiter zu senken.
Zahlenregen in den USA
Für die 500 größten US-Konzerne im S&P-500-Index rechnen Experten zur Zahlenvorlage für das erste Quartal mit einem Gewinneinbruch um insgesamt 37 Prozent zum Vorjahr. In der nächsten Woche geben der Mischkonzern General Electric und mehrere Großbanken ihre Ergebnisse bekannt. Sie sind wie Alcoa wichtige Gradmesser für die weiteren Aussichten der US-Wirtschaft.
Alcoa drosselte zuletzt die Produktion massiv um rund ein Fünftel und strich weltweit mehr als 15.000 Jobs. Der Abbau trifft 13 Prozent der Festangestellten. Randsparten unter anderem in Deutschland werden verkauft, die Dividende drastisch gekürzt.
Durch die Einschnitte werde Alcoa gestärkt aus der Krise hervorgehen, versprach der aus Deutschland stammende Konzernchef Klaus Kleinfeld in einer Telefonkonferenz. "Unsere Maßnahmen beginnen bereits in allen Geschäftsfeldern Früchte zu tragen."
Quelle: ntv.de