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Neuer Pilot für die Krise Alitalia wählt neuen Chef

Der Alitalia-Verwaltungsrat hat Aristide Police an die Spitze der krisengeschüttelten italienischen Fluggesellschaft berufen. Police soll den Posten von Maurizio Prato übernehmen, der einen Tag zuvor nach dem Scheitern der Übernahmeverhandlungen mit Air France-KLM zurückgetreten war.

Die Offerte des französisch-niederländischen Konzerns sei weiterhin geeignet, Alitalia wieder in die Gewinnzone und zum Wachstum zu führen, erklärte der Verwaltungsrat am Abend weiter.

Das Gremium kündigte für den kommenden Dienstag eine weitere Sitzung an. Bis dahin solle überprüft werden, ob die Bedingungen für eine Fortführung des Geschäfts noch gegeben seien. Die Aktien sollen so lange vom Handel ausgesetzt bleiben.

Nach dem Scheitern der Übernahmegespräche mit Air France-KLM suchen Italiens Regierung und der Alitalia-Verwaltungsrat fieberhaft nach einer Möglichkeit, die Airline vor dem Konkurs zu bewahren. Regierungsvertreter sagten, es müsse geprüft werden, ob die Verhandlungen mit Air France-KLM endgültig gescheitert seien. Die Gewerkschaften mahnten, vor den Wahlen in zehn Tagen keine Entscheidung zu treffen.

Air France-KLM hatte die Gespräche am Mittwochabend für beendet erklärt, nachdem die Verhandlungen mit den Gewerkschaften zusammengebrochen waren. Von ihrer Zustimmung hatte das Unternehmen die Übernahme abhängig gemacht. Die Deutsche Lufthansa plant offiziell nach wie vor kein Angebot für Alitalia. Branchenkenner sehen dies allerdings nicht unbedingt als das letzte Wort, falls sich die Bedingungen für eine Sanierung der hoch verschuldeten Fluggesellschaft verbessern sollten.Lufthansa war im Dezember nach Vorgesprächen mit Alitalia wegen zu hoher Risiken nicht ins Bieterrennen eingestiegen. "Unsere Einschätzung zu Alitalia hat sich nicht verändert", sagte ein Lufthansa-Sprecher. "Wir sind weiter der Auffassung, dass Italien ein wichtiger und attraktiver Markt ist und werden die weitere Entwicklung genau beobachten."

Allerdings gehen Branchenexperten davon aus, dass die Deutschen auch nach der Absage weiter in Kontakt mit der italienischen Seite geblieben sind. Auch bei der Übernahme der Swiss hatte Lufthansa lange Zeit mit einem Angebot gezögert, bis die Schweizer Eigner zu harten Sanierungsschritten bereit waren.

Quelle: ntv.de

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