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Dank Premiere Alles im Lot bei Arena

Der Bezahlsender Arena hat den Poker um die Bundesliga-Übertragungsrechte dank der Vereinbarungen mit dem Konkurrenten Premiere glimpflich überstanden.

Im zweiten Quartal verbuchte das Unternehmen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein Ergebnis von fünf Mio. Euro, wie der Arena-Besitzer Unitymedia am Mittwoch in Köln mitteilte. Allerdings war das Ergebnis nur dank der anteiligen Einbeziehung des Aktienanteils an Premiere in Höhe von 42,8 Mio. Euro positiv.

Am nächsten Bieterprozess für die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2009/2010 werde sich Arena nicht mehr beteiligen, sagte Unitymedia-Geschäftsführer Parm Sandhu.

Arena hatte dem Erzrivalen Premiere die Live-Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga Ende 2005 in einem spektakulären Bieterwettkampf zunächst weggeschnappt. Eine geplante Vermarktungs-Kooperation zwischen beiden Bezahlsendern scheiterte am Widerstand des Bundeskartellamtes. Nach langwierigen Verhandlungen einigten sich die beiden Unternehmen schließlich mit den Wettbewerbshütern auf eine Lösung.

Demnach kaufte Premiere die Bundesliga-Rechte für die laufende und die folgende Saison von dem Konkurrenten zurück. Dafür sind nach Premiere-Angaben 100 Mio. Euro pro Saison fällig. Zusätzlich wurde Unitymedia über eine Kapitalerhöhung an der Premiere AG beteiligt. Der Preis beträgt so laut Premiere etwa 250 Mio. Euro pro Saison. Unitymedia betreibt nun noch eine Satelliten-Plattform, über die Inhalte von Premiere ausgestrahlt werden.

Die Beteiligung an dem Konkurrenten muss Unitymedia aus kartellrechtlichen Gründen bis Mitte 2009 wieder abgeben. Gehalten wird das Aktienpaket entsprechend der Auflagen der Wettbewerbshüter von einem Schweizer Bankhaus. Diesem obliege auch die Entscheidung über einen Verkauf, sagte Sandhu. Unmittelbar stehe ein solcher Schritt aber wohl nicht an. Man wolle den Wert der Beteiligung maximieren, sagte Sandhu. Zwar seien die ursprünglichen Ziele von arena angesichts der kartellrechtlichen Gegebenheiten nicht erreicht worden, nun wolle man aber nach vorne blicken und sich auf das Kabelgeschäft konzentrieren.

Im Fokus steht dabei das so genannte Triple Play, also Fernsehen, Internet und Telefonie übers TV-Kabel. Im laufenden Jahr werde im Kabelgeschäft ein Ebitda von 315 Mio. bis 320 Mio. Euro erwartet, nach 269 Mio. Euro im Vorjahr, sagte Sandhu. Rund 550.000 Kunden nutzten derzeit digitales Fernseh-Angebote, beim Internet seien es rund 200.000 und bei der Telefonie rund 120.000 Kunden.

Den Umsatz im Kabelgeschäft bezifferte Sandhu im zweiten Quartal auf 183 Mio. Euro, das waren 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ebitda legte um 19 Prozent zu auf 82 Mio. Euro. Der gesamte Konzern verbuchte im zweiten Quartal unter dem Strich aber auch angesichts hoher Abschreibungen einen Verlust von 33 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de

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