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Ausbruch der Finanzkrise Allianz kennt Schuldigen

Der Fondschef des Finanzkonzerns Allianz hat der Politik eine wesentliche Schuld am Ausbruch der Finanzkrise zugewiesen. "Das Problem wurde substanziell durch die Politik verursacht, und zwar durch über lange Jahre zu niedrige Zinsen", sagte der Aktienchef von Allianz Global Investors, Andreas Utermann, der "WirtschaftsWoche". "Wenn der US-Leitzins Anfang 2005 bei vier und nicht bei zwei Prozent gelegen hätte, hätte es niemals so starke Übertreibungen am US-Häusermarkt und an den Finanzmärkten gegeben."

"Die Notenbanken haben es in Kauf genommen, dass es Spekulationsblasen gibt", sagte Utermann. Die Politik habe es versäumt, die Zinsen rechtzeitig zu erhöhen. "Anders als US-Notenbankchef Ben Bernanke denke ich, dass Geldpolitiker die Luft aus Spekulationsblasen lassen können, bevor sie platzen. Dazu müssen sie aber die Zinsen erhöhen und schwächeres Wirtschaftswachstum in Kauf nehmen."

Zudem warf Utermann der US-Politik vor, den Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers nicht verhindert und damit die Finanzmärkte an den Rand des Kollapses geführt zu haben. "Nach der Rettung von Bear Stearns gingen wir davon aus, ebenso wie der Finanzmarkt insgesamt, dass die US-Regierung keine systemische Finanzkrise zulässt. Daher liehen sich die Banken wieder Geld und vergaben Kredite an Unternehmen. Nach der Pleite von Lehman waren keine Prognosen mehr möglich. Die Dominosteine begannen umzufallen." Jetzt müssten sich Anleger darauf einstellen, dass Kurse und Renditen auf Jahre niedrig blieben.

Quelle: ntv.de

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