Einladung zum Superfonds Amis klopfen bei Dresdner an
23.10.2007, 07:07 UhrDie Dresdner Bank prüft eine Beteiligung an dem geplanten US-Kreditkrisenfonds. Die Initiatoren des Fonds seien an die Allianz-Tochter herangetreten, sagte ein Sprecher der Dresdner Bank am Montag. Die Prüfung laufe.
Das "Handelsblatt" hatte zuvor einen Sprecher des Frankfurter Instituts am Rande der der IWF-Jahrestagung in Washington mit entsprechenden Aussagen zitiert. Der vom US-Finanzministerium vorgeschlagene Krisenfonds soll von den Großbanken Citigroup, Bank of America und JP Morgan gemeinsam mit anderen Banken aufgebaut werden. Er soll dazu dienen, marode Hypothekendarlehen und andere Finanzinstrumente zurückzukaufen, um größere Schäden an den Märkten weltweit zu verhindern. Der Fonds soll ein Volumen von rund 80 Mrd. US-Dollar haben.
Der Dresdner-Bank-Sprecher sagte, Aussagen zur Höhe eines möglichen Engagements seien nicht möglich. Deutsche Banken hatten bislang eher ablehnend auf die Pläne der Amerikaner reagiert. Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) und Commerzbank-Chef, Klaus-Peter Müller, zeigte sich in Washington skeptisch: "Die Frage ist, was mit solchen Fonds beabsichtigt ist."
Noch sei eine abschließende Beurteilung des "Superfonds" nicht möglich, da zu wenige Informationen vorlägen. Er warnte aber auch vor einer vorschnellen Verurteilung. "Positiv wäre es, wenn der Superfonds durch Bereitstellung von Liquidität und mehr Preistransparenz dazu beiträgt, den Markt wieder in Gang zu setzen."
Kritiker fürchten, dass die Gründung des Superfonds die Märkte sogar noch weiter verunsichert, statt sie zu beruhigen. "Es ist doch klar, dass einige Marktteilnehmer sich fragen, wie schlimm die Lage ist, dass man so etwas auflegen muss", sagt ein hochrangiger Banker. Es sei auch fraglich, ob es für Banken und Zweckgesellschaften sinnvoll sei, Wertpapiere an den Fonds zu verkaufen. "Wenn sie das jetzt zu den niedrigen Preisen veräußern, dann haben sie die Verluste realisiert", sagt ein anderer Banker. Vorgeworfen werden den Instituten auch, durch die Gründung des Fonds die notwendige Bereinigung der Märkte zu verhindern.
Quelle: ntv.de