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Streik der Hafenarbeiter Antwerpen steht still

Ein Streik hat den Hafen von Antwerpen am Montag still gelegt. Die Arbeiter in Europas zweitgrößtem Hafen nach Volumen folgten dem Aufruf der Gewerkschaften nach einem europaweiten Arbeitskampf.

"Alle Hafenarbeiter sind heute im Streik. Die Schiffe können rein kommen, aber die können nicht entladen werden", sagte die Sprecherin des Hafens. Der Streik begann um sechs Uhr morgens und soll 24 Stunden dauern.

Hafenarbeiter in ganz Europa protestieren derzeit gegen eine neue Hafenrichtlinie der Europäischen Union, der zufolge Besatzungen ihre Schiffe selbst entladen können. Bislang dürfen das nur die in den Häfen ansässigen Unternehmen. Der neue Entwurf sieht vor, dass Lotsendienste, Schleppdienste oder das Löschen von Ladung an zeitlich befristete Konzessionen gebunden werden. Der jeweilige Konzessionsinhaber soll nicht verpflichtet werden, Hafenarbeiter zu bisherigen Konditionen zu übernehmen. Das Europaparlament will an diesem Mittwoch darüber abstimmen.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) warnte indessen vor der geplanten Liberalisierung der Hafendienste. Die EU-Kommission, die die Hafenrichtlinie erarbeitet hat, berücksichtige nicht den gnadenlosen Wettbewerb, den es bereits unter den Häfen gebe, sagte Tiefensee im Deutschlandradio Kultur. Studien und Meinungen zu der Wettbewerbssituation hätten bei der EU-Kommission kein Gehör gefunden. Er warnte eindringlich vor drohenden Wettbewerbsverzerrungen.

Am Nachmittag wollen mehrere tausend Hafenarbeiter aus ganz Europa gegen den Gesetzesentwurf in Straßburg protestieren. Sie befürchten Sozialdumping und den Verlust von Arbeitsplätzen.

Quelle: ntv.de

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