Mannesmann-Prozess Anzeigen gegen das Ende
08.01.2007, 16:29 UhrGegen die Einstellung des Mannesmann-Prozesses sind bei der Düsseldorfer Justiz 15 Strafanzeigen und drei Dienstaufsichtsbeschwerden eingegangen. Über die Eingaben werde in den kommenden zwei Wochen entschieden, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft am Montag auf Anfrage. Die Anzeigenerstatter werfen den an der Entscheidung beteiligten Richtern des Landgerichts und den Anklägern Rechtsbeugung und Strafvereitelung vor.
Der Prozess gegen Deutsche-Bank-Chef und Mannesmann-Aufsichtsrat Josef Ackermann und fünf weitere Angeklagte war Ende November gegen Geldauflagen von insgesamt 5,8 Millionen Euro eingestellt worden. 40 Prozent der Summe soll an gemeinnützige Einrichtungen fließen. Zuvor mussten sich die Angeklagten wegen des Verdachts der schweren Untreue oder Beihilfe dazu verantworten, weil sie bei der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone an der Ausschüttung von 57 Millionen Euro Prämien und Pensionen beteiligt gewesen waren.
Um die millionenschweren Geldauflagen haben sich mehr als 4000 gemeinnützige Organisationen und Bittsteller beworben. Das Gericht werde Ende Januar entscheiden, welche Organisationen die gut 2,3 Millionen Euro erhalten, sagte ein Gerichtssprecher am Montag. Der Andrang auf das Geld hatte zeitweise den Gerichtsbetrieb gefährdet. Der Computerserver des Gerichtszentrums brach zusammen; die Telefonzentrale war stundenlang lahm gelegt.
Quelle: ntv.de