"Unglaublicher Gewinn" Apple-Aktie auf Rekordhoch
26.04.2007, 11:43 UhrEin äußerst starkes Quartalsergebnis hat die Apple-Aktie am Donnerstag auf ein Rekordhoch getrieben. In Frankfurt kletterte der Kurs des US-Unternehmens im Tagesverlauf auf mehr als 75 Euro, nachdem das Papier zuvor in New York nachbörslich deutlich über 100 Dollar (73 Euro) gehandelt worden war. Überschattet wurde die Vorlage der Geschäftszahlen von der Auseinandersetzung um die Rolle von Apple-Chef Steve Jobs bei der Vergabe von umstrittenen Aktien-Optionen.
An der Börse interessierten jedoch vorrangig die die glänzenden Zahlen im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2006/2007 (30. September), die Apple am Mittwoch nach US-Börsenschluss vorgelegt hatte: Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 410 auf 770 Mio. Dollar. Der Umsatz legte von 4,36 Mrd. auf 5,26 Mrd. Dollar zu.
iPods und Macs weiter heiß begehrt
"Der Gewinn ist einfach unglaublich", sagte Gene Munster, Analyst von Piper Jaffray. "(Apple) ist eine Hardware-Firma mit den Margen eines Software-Unternehmens." Apple profitierte im zweiten Geschäftsquartal vor allem von gesunkenen Kosten für Speicherchips, die in dem populären Musikplayer iPod stecken. Außerdem stieg der Absatz kräftig: Die Zahl der ausgelieferten Macintosh-Rechner erhöhte sich um 36 Prozent auf knapp 1,52 Mio. Dabei wuchs der europäische Apple-Markt mit plus 29 Prozent auf 433.000 Rechner besonders stark. Der US-Absatz legte um 15 Prozent auf 605.000 Rechner zu. Mit 10,55 Mio. iPods wurden 24 Prozent mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum.
Im kommenden Juni will Apple in den USA sein neues Mobiltelefon iPhone auf den Markt bringen. Für Oktober hat Apple außerdem den Start eines neuen Betriebssystems (Mac OS X "Leopard") angekündigt, das allerdings ursprünglich schon im Frühjahr 2007 kommen sollte.
Ex-Finanzchef schwärzt Jobs an
Der nahezu perfekte Tag für Apple wurde jedoch von der Auseinandersetzung um die Rolle von Apple-Chef Steve Jobs bei der Vergabe von umstrittenen Aktien-Optionen getrübt. Der Streit war am Mittwoch durch eine öffentliche Erklärung des ehemaligen Finanzchefs von Apple, Fred Anderson, weiter angeheizt worden. Anderson behauptete, dass er im Jahr 2001 Jobs vor den finanziellen und juristischen Folgen der Rückdatierung von Jobs' Aktienoptionen gewarnt habe. Jobs habe ihm versichert, dass dieses Verfahren vom Aufsichtsrat genehmigt sei. Der Aufsichtsrat von Apple erklärte, man werde in keine öffentliche Diskussion mit Anderson eintreten und vertraue "Steves Integrität und seiner Fähigkeit, Apple zu führen".
Mit der US-Börsenaufsicht SEC hatte sich Anderson kürzlich auf die Zahlung eines Bußgeldes von 150.000 Dollar sowie auf die Rückgabe von Aktienoptionen im Wert von drei Mio. Dollar geeinigt.
Quelle: ntv.de