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Auch ohne Chef Apple gewinnt

Der Computer- und iPhone-Hersteller Apple stemmt sich mit steigenden Gewinnen weiter erfolgreich gegen die Rezession. Der Überschuss kletterte in den ersten drei Monaten des Jahres überraschend deutlich um 15 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar. Der Umsatz wuchs dank starker iPhone-Verkäufe um neun Prozent auf knapp 8,2 Mrd. Dollar (6,3 Mrd Euro), wie Apple nach US-Börsenschluss im kalifornischen Cupertino bekanntgab.

Der US-Konzern widerlegte damit Sorgen, die aktuelle krankheitsbedingte Auszeit seines charismatischen Chefs Steve Jobs könnte das Geschäft belasten. Der 54-Jährige pausiert seit Januar noch bis Jahresmitte wegen einer schweren Erkrankung. Er werde Ende Juni wieder zurückkehren, bekräftigte Finanzchef Peter Oppenheimer.

Der Apple-Chef war zuletzt im September in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals hatte sein offensichtlicher Gewichtsverlust Spekulationen über eine Erkrankung ausgelöst. Anfang Januar hatte Jobs dann mitgeteilt, er werde wegen einer Störung des Hormongleichgewichts behandelt. Diese habe zu einem starken Gewichtsverlust geführt, sei aber leicht zu behandeln. 2004 hatte er sich einer Operation wegen Bauchspeicheldrüsenkrebses unterziehen müssen.

Kassenschlager iPhone

Von seinem iPhone-Handy verkaufte Apple zwischen Januar und März knapp 3,8 Mio. Stück - weit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Das Handy sei nun in 81 Ländern weltweit zu haben. Den tragbaren Musikplayer iPod setzte Apple elf Mio. Mal ab, ein Plus von drei Prozent. Die im vergangenen Juli gestartete Online- Plattform App Store mit inzwischen zehntausenden Anwendungen für iPhone und iPod steuert gerade auf die Marke von insgesamt einer Milliarde Downloads zu.

Den Verkauf einer umstrittenen Spiele-Software für sein iPhone-Handy hat Apple nach Protesten gestoppt. Bei dem Spiel namens "Babyschütteln" konnten Nutzer ihr Mobiltelefon schütteln, um das Weinen eines virtuellen Säuglings zu beenden. Nach ausreichendem Schütteln hörte das Computerbaby auf zu weinen und zwei große rote Kreuze erschienen über seinen Augen. Eine Stiftung zum Kampf gegen das Schütteltrauma bei Babys hatte das Spiel verurteilt und eine Entschuldigung bei den Eltern von Opfern des Schütteltraumas sowie Überlebenden gefordert. Das Spiel war seit Montag für umgerechnet 80 Cent zum Herunterladen im Online-Shop von Apple angeboten worden.

Mac lässt nach

Bei den vergleichsweise hochpreisigen Mac-Rechnern ging es in einem generell schwachen Computermarkt erstmals seit Jahren um drei Prozent auf 2,2 Mio. Stück runter. Einen Einstieg in den stark wachsenden Markt für sogenannte Netbooks schloss der derzeit den Konzern führende Top-Manager Tim Cook nicht generell aus. In ihrer gegenwärtigen einfachen Form würden die stark abgespeckten Kleincomputer aber nicht zur Marke Apple passen.

Apple übertraf mit dem Gewinn in seinem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal die Schätzungen der Analysten klar. Die Aktie legte nachbörslich deutlich zu. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Von seinen Umsätzen erzielte das Unternehmen 46 Prozent abseits des Heimatmarktes. Der Konzern will im laufenden Geschäftsjahr rund zwei Dutzend weitere seiner Apple-Stores eröffnen, etwa die Hälfte davon außerhalb der USA.

Für das laufende dritte Geschäftsquartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 7,7 und 7,9 Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie soll 0,95 bis 1,00 Dollar betragen. Analysten hatten hier mehr erwartet, aber Apple ist für seine zurückhaltenden Prognosen und später zuletzt immer weit besseren tatsächlichen Zahlen bekannt.

Quelle: ntv.de

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