Der angeschlagene Touristik- und Handelskonzern Arcandor hat überraschend die Veröffentlichung seiner Zahlen für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2008/09 verschoben. Das Zahlenwerk, das der neue Konzernchef Karl-Gerhard Eick eigentlich am 14. Mai vorlegen wollte, solle nun erst am 29. Mai veröffentlicht werden, teilte Arcandor mit. Gründe für die Terminverschiebung seien die Neuordnung des Konzerns, das jüngst vorgelegte Konsolidierungsprogramm sowie die laufenden Finanzierungsverhandlungen mit den Banken.

Eick hatte angekündigt, der Konzern benötige in den nächsten fünf Jahren bis zu 900 Mio. Euro zusätzliche Mittel. Mit den Hauptaktionären - der Privatbank Sal. Oppenheim und einem Pool um die Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz - würden Gespräche über eine Kapitalerhöhung geführt. Sal. Oppenheim hatte vor kurzem die grundsätzliche Bereitschaft zu einer Kapitalspritze signalisiert.

Im Juni muss Arcandor zudem Kredite von 650 Mio. Euro refinanzieren. Eick hatte bei der Bundesregierung angeklopft, um sich über Möglichkeiten einer staatlichen Förderung zu informieren. Er hatte gesagt, der Konzern brauche auch die Unterstützung der Regierung.