Stahlkocher kauft Kokswerk ArcelorMittal expandiert
04.08.2008, 09:45 UhrDer weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal hat das Kokswerk des US-Herstellers Coppers in Monessen im US-Bundesstaat Pennsylvania für 160 Mio. Dollar (102 Mio. Euro) gekauft. "Das ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung unseres Selbstversorgungsgrades bei Koks angesichts der starken Nachfrage nach Koks", teilte das Unternehmen mit.
Zudem kündigte ArcelorMittal den Bau eines neuen Stahlwerks in Mexiko an. Dafür seien Investitionen von 600 Mio. US-Dollar vorgesehen. Nach einem geeigneten Standort werde noch gesucht. Das neue Werk soll vor allem Kohlenstoffstahl und Stahlstäbe für den Autobau und das Baugewerbe produzieren. Die Kapazität der Stahlherstellung soll bei einer Million Tonnen liegen.
Erst im Juli hatte ArcelorMittal den Kokshersteller Concept Group im US-Bundesstaat West Virginia gekauft. Koks zur Stahlherstellung ist innerhalb eines Jahres um rund 200 Prozent teurer geworden. Nach Arcelor-Angaben produzierte das Werk in Monessen im vergangenen Jahr rund 320.000 Tonnen Koks. Schon bisher war ArcelorMittal der einzige Kunde.
China-Deal auf Eis
Die im Dezember angekündigte Mehrheitsübernahme der chinesischen Stahlfirma China Oriental scheint unterdessen zu stocken. Die zuständige chinesische Behörde habe die Sechs-Monats-Frist für eine Genehmigung verstreichen lassen, und das Übernahmeangebot liege auf Eis, sagte ein Sprecher von China Oriental.
ArcelorMittal-Konzernchef Lakshmi Mittal sagte gegenüber der "Financial Times Deutschland", Peking könne sich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ein ausländischer Konzern einen führenden chinesischen Branchenvertreter kontrolliere: "Wir müssen uns möglicherweise mit weniger zufriedengeben als wir wollten." Aber auch eine Beteiligung von rund 30 Prozent "ist nützlich für uns".
Stahlriese aus Luxemburg
Der weltgrößte Stahlkocher ArcelorMittal und China Oriental hatten sich im Dezember geeinigt, dass der Luxemburger Konzern 73,13 Prozent der Anteile an dem chinesischen Stahlproduzenten für rund eine Milliarde Dollar kauft. China Oriental produziert vor allem in der nordchinesischen Provinz Hebei, einem der größten Eisenerzlieferanten im Land. An zwei weiteren chinesischen Stahlfirmen hält ArcelorMittal bereits Minderheitsanteile.
Quelle: ntv.de