Toyota im Nacken Aufholjagd von GM
20.07.2007, 14:58 UhrDie angeschlagene Opel-Mutter General Motors ist mit ihren Absatzzahlen im ersten Halbjahr 2007 wieder näher an den weltgrößten Autobauer Toyota herangerückt. Der in Detroit ansässige Konzern führte die erfolgreiche Aufholjagd vor allem auf ein starkes zweites Quartal zurück. Auf dem wichtigen nordamerikanischen Heimatmarkt blieb die Nachfrage unter anderem wegen höherer Benzinpreise allerdings weiter rückläufig.
Allein zwischen April und Juni brachte GM nach Angaben vom Donnerstag weltweit 2,4 Mio. Autos an den Kunden. Auf Sechs-Monats-Sicht betrachtet konnte der Konzern seinen Absatz um 1,7 Prozent auf 4,674 Mio. steigern. Das waren nur 42.000 Fahrzeuge weniger, als der japanische Erzrivale im selben Zeitraum verkaufte. Im ersten Quartal hatte die Differenz noch bei 90.000 gelegen. Für Toyota lag die Absatzsteigerung im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei acht Prozent, wie eine Sprecherin mitteilte.
Vor allem durch ein starkes Geschäft in den USA hatte Toyota den Konkurrenten GM im vergangenen Jahr als weltgrößten Autobauer ablösen können. Damit wurde GM nach 75 Jahren vom Thron gestoßen. Seitdem versucht das US-Unternehmen, im Ausland zu wachsen, während es zu Hause einen strikten Sanierungskurs fährt und sein Geschäft umstrukturiert. Ziel sei es, nicht mehr komplett vom US-Markt abhängig zu sein, der auf absehbare Zeit der rentabelste bleibe, betonte GM-Marktanalyst Paul Ballew in einer Telefonkonferenz. Im zweiten Quartal setzte der US-Konzern in dieser Hinsicht bereits Akzente und verkaufte außerhalb der USA so viele Autos wie nie zuvor. Im Gesamtjahr soll der Absatz außerhalb der Vereinigten Staaten um 400.000 bis 500.000 Autos gesteigert werden.
Dass GM bis zum Jahresende seine alte Spitzenposition zurückerobern kann, scheint indes ausgeschlossen: Toyota geht davon aus, 2007 weltweit 9,34 Mio. Autos zu verkaufen, GM rechnet mit 9,2 Mio. Insgesamt steuert die Autoindustrie in diesem Jahr Ballew zufolge auf einen Rekordabsatz von 70 Mio. Fahrzeugen zu.
Quelle: ntv.de