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Kritik am Aufsichtsrat Aufstand bei Balda

Nach dem missglückten Verkauf des ehemaligen Kerngeschäfts fordern Großaktionäre der Balda AG nun personelle Konsequenzen bei dem ostwestfälischen Handyausrüster. "Der aktuelle Aufsichtsrat ist seinen aktienrechtlichen Pflichten, die Geschäftsführung sorgfältig zu überprüfen, nicht im ausreichenden Maße nachgekommen", sagte Fondsmanager Michael Treichl dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Treichls Fonds Audley Capital hält 10 Prozent an Balda. "Vor diesem Hintergrund muss die aktuelle Zusammensetzung überprüft werden", fordert Treichl.

Das SDax-Unternehmen aus Bad Oeynhausen hatte am Freitag mitgeteilt, sein bereits verkauftes früheres Kerngeschäft in Eigenregie zu restrukturieren und dazu die Balda Solutions Deutschland GmbH, die Balda Werkzeug- und Vorrichtungsbau GmbH sowie die Balda Solutions Hungaria Kft von der KS Plastic Solutions GmbH zurückzukaufen. Aus Sicht von Balda werde dies zu geringeren Liquiditätsbelastungen führen.

Die Banken hätten sich bereit erklärt, bis auf Weiteres von einem möglichen Recht auf Fälligstellung ihrer Kredite an die Balda AG keinen Gebrauch zu machen, hieß es dazu weiter. Die zunächst verfolgte Suche nach einer Überbrückungsfinanzierung gelang nicht. Andere Geldgeber hätten sich bereit erklärt, diese Liquidität zur Verfügung zu stellen. Damit sei "eine sich abzeichnende Krise" bei Balda abgewendet, erklärte das Unternehmen.

Erst am Mittwoch hatte der Hersteller von Touch-Sensoren eingestanden, der erforderliche Verlustausgleich für die verkauften drei Ex-Töchter übersteige die Liquidität des Unternehmens. Balda hatte sich von seinem verlustreichen Geschäft mit Handyschalen zum Jahresende getrennt.

Der US-Investor Guy Wyser-Pratte, der fünf Prozent an Balda hält, gab gegenüber dem "Handelsblatt" an, der Aufsichtsrat habe es versäumt, beim Umbau von Balda den Vorstand zu unterstützen und zu beaufsichtigen.

Quelle: ntv.de

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