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Bis zu 6000 Euro für Betriebe Ausbildungsbonus kommt

Die Bundesregierung will die betriebliche Ausbildung von schwer vermittelbaren Jugendlichen mit einem Zuschuss von 4000 bis 6000 Euro belohnen. Einen entsprechenden Ausbildungsbonus werde das Kabinett am kommenden Mittwoch auf den Weg bringen, erfuhr Reuters am Samstag aus Kreisen der Regierungskoalition.

Den Einmalbetrag sollen Betriebe erhalten, die zusätzliche Lehrstellen schaffen und diese mit besonders förderbedürftigen Altbewerbern besetzen. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) erhofft sich davon, dass in den nächsten drei Jahren rund 90.000 bereits länger suchende Ausbildungsbewerber eine Lehrstelle finden.

Der für die betriebliche Berufsausbildung federführende Wirtschaftsverband zeigte sich erleichtert, dass der Bonus auf eine bestimmte Gruppe beschränkt wird. "Es ist gut, dass ein allgemeiner Ausbildungsbonus vom Tisch ist", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben. Der Ansatz, finanzielle Hilfen auf besonders schwer vermittelbare Altbewerber zu konzentrieren, sei der bessere Weg: "Das Geld sollte für wirkliche Problemfälle, zum Beispiel Ausbildungsabbrecher, investiert werden." Anders als der DIHK hatte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt den Ausbildungsbonus vor Weihnachten rundweg abgelehnt.

Kosten von mehreren hundert Millionen Euro

Die Bonuszahlung richte sich nach der Höhe der monatlichen Ausbildungsvergütung, hieß es aus den Koalitionskreisen. Bei Vergütungen unter 500 Euro betrage der Einmalbonus 4000 Euro. Bei Lehrlingsvergütungen zwischen 500 und 750 Euro liege er bei 5000 Euro. Danach steige der Bonus auf 6000 Euro. Gezahlt werde aber nur, wenn der Betrieb die Lehrstelle zusätzlich zu bestehenden Ausbildungsplätzen anbiete.

Das Programm ist befristet bis zu einem Ausbildungsbeginn spätestens bis 31. Dezember 2010. Die Gesamtkosten werden nicht konkret beziffert. Scholz hatte die Erwartung ausgesprochen, dass rund 90.000 zusätzliche Lehrstellen entstünden. Legt man diese Zahl und den Mindestzuschuss von 4000 Euro zugrunde, betragen die Kosten mindestens 360 Millionen Euro.

Der Ausbildungsbonus soll als Teil einer Qualifizierungsinitiative beschlossen werden, die am Mittwoch vom Bildungsministerium dem Kabinett vorgelegt wird. Als besonders förderbedürftig gelten demnach Altbewerber, die höchstens über einen Realschulabschluss verfügen oder bereits seit mehr als zwei Jahren vergeblich nach einer Lehrstelle suchen oder individuell etwa durch eine Lernbehinderung benachteiligt sind.

Quelle: ntv.de

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