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Trotz Euro-Stärke Außenhandel boomt

Die deutsche Handelsbilanz weist für November 2007 einen Überschuss von 19,3 Mrd. Euro aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) erreicht Deutschland damit den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Unter dem Strich steht in der Leistungsbilanz für diesen Monat ein Plus von 20,0 Mrd. Euro.

Den Statistikern zufolge sind die deutschen Exporte im November trotz des starken Euro weiter gestiegen, allerdings weniger stark als zuletzt. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 87,8 Mrd. Euro ins Ausland und damit 3,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Oktober verringerten sich die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 0,5 Prozent. Analysten hatten hier im Schnitt mit einem Anstieg in dieser Höhe gerechnet.

Gleichzeitig wurden Waren im Wert von 68,5 Mrd. Euro importiert. Das waren 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zum Oktober ergab sich bereinigt ein Rückgang um drei Prozent.

Umsatzbremse Mehrwertsteuer

Der deutsche Einzelhandel dagegen spürt die höhere Mehrwertsteuer. Nach Schätzungen der Bundesbeamten dürfte der Umsatz des Einzelhandels in Deutschland im vergangenen Jahr nominal voraussichtlich zwischen 0,7 Prozent und 1,0 Prozent unter dem Wert des Jahres 2006 gelegen haben. Real erwartet Destatis einen Umsatzrückgang zwischen 1,5 Prozent und 1,8 Prozent.

Die Statistiker begründen die schwache Entwicklung unter anderem mit vorgezogenen Käufen im Jahr 2006 und den Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung ab Januar 2007. Im langjährigen Vergleich dürfte der nominale Umsatz 2007 in etwa das Niveau des Jahres 2005 erreicht haben. Real werden allerdings niedrigere Umsätze erwartet.

Überraschung im November

Für die Schätzung zum Einzelhandelsumsatz im Jahr 2007 lagen Destatis die Daten der ersten elf Monate vor. Für November des vergangenen Jahres wiesen die Statistiker dabei nominale bzw. reale Umsatzrückgänge von 1,0 Prozent bzw. 3,2 Prozent auf Jahressicht aus. Beide November-Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage. Auf Monatssicht verringerte sich der Umsatz unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten nominal um 0,6 Prozent und real um 1,3 Prozent. Bankvolkswirte hatten hingegen einen realen Umsatzanstieg um 1,0 Prozent gegenüber Oktober erwartet.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im November 2007 laut Destatis nominal 2,0 Prozent mehr und real 1,7 Prozent weniger um als im November 2006. Bei den Supermärkten, Selbstbedienungs-Warenhäusern und Verbrauchermärkten wurde demnach nominal mehr (plus 2,2 Prozent), real aber weniger als im Vorjahresmonat abgesetzt (minus 1,6 Prozent). Beim Facheinzelhandel mit Lebensmitteln lagen die Umsätze nominal und real unter denen des Vorjahresmonats (nominal minus 0,9 Prozent, real minus 3,3 Prozent).

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln waren die Umsätze den Statistikern zufolge im November 2007 nominal und real niedriger als im Vorjahresmonat (nominal minus 2,9 Prozent, real minus 4,0 Prozent). Nur eine der sechs Branchen in diesem Bereich habe ihre Umsätze nominal und real gegenüber November 2006 steigern können: der Facheinzelhandel mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten (nominal plus 2,6 Prozent, real plus 0,8 Prozent). In den anderen fünf Branchen dieses Bereichs sei nominal und real weniger als im Vorjahr abgesetzt worden.

Quelle: ntv.de

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