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Lufthansa oder Aeroflot Austrian Airlines sucht Käufer

Die Lufthansa bringt sich einem Zeitungsbericht zufolge in Stellung für einen Einstieg bei der angeschlagenen österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA). Für diesen Freitag soll Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber Investmentbanken zu Präsentationen eingeladen haben, um einen Finanzberater für den Einstieg auszuwählen, berichtete die österreichische Zeitung "Die Presse" ohne Angaben von Quellen. Lufthansa wollte dazu nicht Stellung nehmen. Die AUA ist bereits über die Mitgliedschaft in dem Flug-Bündnis Star Alliance eng mit der Lufthansa verbunden. Die Übernahme eines Minderheitsanteils hatte Mayrhuber zuletzt aber als wenig sinnvoll gesehen.

Die AUA-Führung hatte eine Überprüfung der Strategie in die Wege geleitet, nachdem der Einstieg eines Finanzinvestors geplatzt war. Die AUA kämpft um Eigenständigkeit, ein Kauf durch die Lufthansa stieß bisher auf wenig Gegenliebe. Unter Mitarbeit der Berater von Boston Consulting sollen nun die Optionen geprüft werden - vor allem ein Alleinbleiben oder die Beteiligung eines strategischen Partners. Die österreichische Regierung hatte zudem erklärt, dass der Staat seine Beteiligung möglicherweise reduzieren werde. Die österreichische Staatsholding ÖIAG hält knapp 43 Prozent an der AUA. Gemeinsam mit Banken und einer Versicherung in einem Syndikat wird ein Mehrheitsanteil von 50 Prozent plus einer Aktie gehalten.

Kerosinpreis belastet

Der Strategie-Bericht von Boston Consulting soll dem Aufsichtsrat der AUA am Montag vorgelegt werden. Wie "Die Presse" unter Berufung auf Konzernkreise weiter berichtete, sieht Boston Consulting die Lufthansa als Favoriten für einen Einstieg. Die AUA brauche einen Partner zum Überleben. Bei einem Zusammengehen mit der Lufthansa seien etwa Einsparungen beim Kerosineinkauf und bei der Flottenerneuerung ausmachen. Der einzige realistische Konkurrent für die Lufthansa sei die russische Fluglinie Aeroflot. Die Russen, die zuletzt mit einem Einstieg bei der Alitalia gescheitert waren, wollen im Westen stärker Fuß fassen. Aeroflot soll dafür auch bereit sein, vom Flug-Bündnis "SkyTeam" in die "Star Alliance" zu wechseln.

Die AUA kämpft wie auch andere Fluggesellschaften mit den hohen Kerosinpreisen und der Konkurrenz durch Billigflieger. Die Fluglinie hatte unlängst wegen steigender Kerosinpreise eine Gewinnwarnung ausgegeben und für 2008 einen Verlust von bis zu 90 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Die Österreicher reagieren darauf mit der Reduzierung von Flügen. So wird Mitte August das Flugziel London City Airport und ab dem Inkrafttreten des Winterflugplans die Flüge nach Chicago. Darüber hinaus kündigte AUA für den Winter weitere Ausdünnungen des Streckennetzes in Europa an.

Quelle: ntv.de

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