Energie und Agrar stark BASF auf Rekordkurs
31.07.2008, 14:40 UhrBlendende Geschäfte im Öl- und Gasbereich sowie in der Agrarsparte halten den weltgrößten Chemiekonzern BASF auf Rekordkurs. "Die vor uns liegende Strecke wird allerdings steiniger und steiler, die Konkurrenz härter", warnte Vorstandschef Jürgen Hambrecht in Ludwigshafen bei der Vorlage aktueller Quartalszahlen. Hambrecht nannte als Belastungen hohe Rohstoffkosten, den starken Euro sowie die Konjunkturflaute in den USA und deren weltweite Folgen. Er bestätigte aber erneut die Prognose für das Gesamtjahr 2008. Der Chemiekonzern peilt demnach ein Umsatzplus und ein leicht höheres operatives Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen an. Hambrecht kündigte weitere Preiserhöhungen an.
Im zweiten Quartal stieg der Gewinn im Jahresvergleich um 26,7 Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereinflüssen um rund 19 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte um 11,3 Prozent auf 16,3 Mrd. Euro und lag damit über den Prognosen der Analysten. Zum Zuwachs beigetragen hätten höhere Verkaufspreise und teils auch eine Steigerung der Absatzmengen, hieß es. "Die Nachfrage nach unseren Produkten ist nach wie vor hoch, die saisonbedingte Sommerflaute scheint wenig ausgeprägt zu sein", sagte Hambrecht.
Amerikanische Nachfrage
Während der Umsatz in allen sechs Segmenten zulegte, ergab sich beim EBIT vor Sondereinflüssen ein differenziertes Bild. So brach das Ergebnis im Chemikaliengeschäft um ein Drittel auf 378 Mio. Euro ein. Grund dafür waren laut BASF deutlich schwächere Margen bei Cracker-Produkten. Beim Cracken werden Kohlenwasserstoffe im Rohöl gespalten, zum Beispiel zur Gewinnung von Benzin oder Diesel. Auch im Bereich Katalysatoren, Bauchemie und Lacke (Functional Solutions) ging das Ergebnis um ein Drittel auf 111 Mio. Euro zurück. Dafür sei vor allem die geringere Nachfrage der Bau- und der Autoindustrie in Nordamerika verantwortlich, hieß es.
Dagegen schnellte das Ergebnis im Öl- und Gasgeschäft um 44 Prozent auf gut eine Milliarde Euro nach oben, vor allem wegen einer ausgeweiteten Erdgasförderung. In der Agrarsparte war den Angaben zufolge sogar ein Plus von 51 Prozent auf 363 Mio. Euro zu verzeichnen. Die BASF profitierte hier den Angaben zufolge von einer stärkeren weltweiten Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln. Zur Jahresmitte beschäftigte der Chemiekonzern weltweit knapp 95.700 Mitarbeiter, etwa 500 mehr als vor Jahresfrist.
Quelle: ntv.de