Der Chef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, Jürgen Hambrecht, sieht die Realwirtschaft von der Kreditmarktkrise nur wenig betroffen. "In der Realwirtschaft - in einem großen Teil des produzierenden Gewerbes - haben viele Unternehmen einen großen Auftragsbestand und sind extrem damit beschäftigt, die Nachfrage zu bedienen", sagte Hambrecht der "Financial Times". "In diesem Kontext, warum sollte da eine große, große Krise sein?", fügte der Konzernchef hinzu. Er könne nicht sehen, dass sich die Krise ausweite.

Zuletzt hatten die Befürchtungen deutlich zugenommen, die USA könnten als Folge der Subprime-Krise in eine Rezession rutschen, was erhebliche Auswirkungen für die Weltwirtschaft hätte. "Ich bin froh sagen zu können, dass die Geschäftswelt allgemein nicht das panikartige Vorgehen der Finanzbranche zeigt", sagte Hambrecht. Er könne nachts gut schlafen.

Die Chemieindustrie gilt als Konjunkturbarometer, da sie praktisch sämtliche Zweige der Wirtschaft mit ihren Produkten bedient. BASF will am 21. Februar seine Geschäftszahlen zum Gesamtjahr 2007 vorstellen. Dabei dürfte angesichts der Konjunkturunsicherheiten vor allem der Geschäftausblick des Konzerns im Blickpunkt stehen.