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Nur kleinere Blessuren BHF-Bank übt Zuversicht

Die Frankfurter BHF-Bank ist im vergangenen Jahr mit kleineren Blessuren durch die Finanzkrise gekommen. Belastungen wegen der Marktturbulenzen führten zu einem Rückgang des Vorsteuergewinns um 15 Prozent auf 91 Mio. Euro, teilte die Bank mit. Das Institut ist auf Kunden wie mittelständische Firmen und Unternehmerfamilien spezialisiert.

"So eine Krise haben selbst erfahrene Banker noch nicht erlebt", sagte BHF-Chef Matthias Graf von Krockow. Für das laufende Jahr gab er sich aber zuversichtlich. "Wir werden 2008 ein irgendwie geartetes Ende der Krise sehen und dann sind wir gut aufgestellt." Eine konkrete Prognose sei im aktuellen Umfeld zwar nicht möglich, aber der Start ins neue Jahr sei "sehr erfolgreich" verlaufen.

Auf Risiken verzichtet

Die krisenbedingten Belastungen für die zur Privatbank Sal. Oppenheim gehörenden BHF lassen sich am Handelsergebnis ablesen. Hier wies das Institut einen Verlust von 63 Mio. Euro aus nach einem Plus von elf Millionen Euro im Vorjahr. Neben Kosten zur Absicherung gegen Kursschwankungen sowie für Stützungen von Fonds schlugen hier auch Wertverluste auf Bank-Anleihen negativ zu Buche. Dem stand allerdings ein verbessertes Anlage-Ergebnis gegenüber, da die Bank ihre Aktienbestände reduzierte.

BHF-Vorstand Ingo Mandt betonte, dass sich die Bank bereits vor Jahren auf die Krise eingestellt habe. So sei etwa das Kreditgeschäft in den von Billigkonditionen geprägten Boomjahren schrittweise zurückgefahren worden. "Damit haben wir natürlich auf Zinsergebnis verzichtet, aber auch auf Risiken", sagte er. So habe die Bank heute keinen einzigen faulen Kredit in den Büchern und müsse seit drei Jahren keine Ausfälle verkraften.

Zukunft in Singapur

Vor dem Kauf durch Sal. Oppenheim Anfang 2005 hatte die damals zum niederländischen Finanzkonzern ING gehörende Bank mit Belastungen wegen kriselnder Kredite zu kämpfen. Den Rückgang des Zinsüberschusses um knapp elf Prozent auf 117 Mio. Euro bezeichnete Mandt daher als eingeplant. Nun habe die Bank genug Spielraum, neue Kredite zu wesentlich attraktiveren Konditionen zu begeben.

Das stärkste Wachstum erzielte die Bank im vergangenen Jahr erneut im Geschäft mit hoch vermögenden Privatkunden. Hier stieg der Gewinn um knapp ein Drittel auf 43 Millionen Euro. Das Geldhaus fokussiert sich auf Privatkunden, die mindestens eine Million Euro anlegen wollen. Im laufenden Jahr will die Bank auch in dem Segment das internationale Wachstum vorantreiben und etwa eine Tochtergesellschaft in Singapur gründen.

Quelle: ntv.de

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