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Händler winken ab BMW stoppt Bänder

Die Finanzkrise verleidet den Autokauf und ein Autohersteller nach dem anderen drosselt die Produktion: Beim Autohersteller BMW stehen die Bänder im Werk in Leipzig von diesem Montag (27. Oktober) an vorübergehend still. Nach einem deutlichen Absatzrückgang im September wird BMW die Produktion vier Tage lang unterbrechen. Dadurch werden 2.800 Autos weniger montiert. Für die 2.600 Beschäftigten von BMW in Leipzig bedeutet der Produktionsstopp nach Unternehmensangaben keine Einbußen, die Zeit werde auf Arbeitszeitkonten verrechnet. In Leipzig werden vier Modelle - die 3er Limousine und drei 1er Varianten - gebaut.

Der Stuttgarter Autohersteller Daimler reagiert mit fünf Wochen Zwangspause auf den drastischen Einbruch der Nachfrage. Die Weihnachtspause beginne demnach am 11. Dezember. Am 12. Dezember folge noch eine Inventur. Danach würden fünf Wochen lang keine Autos montiert. Erst am 12. Januar sollen die Daimler-Beschäftigten die Arbeit wieder aufnehmen. Auch Opel sieht sich zur Drosselung seiner Produktion gezwungen, ebenso wie die VW-Töchter Seat und Skoda. Wie die anderen Autobauer will auch BMW den Einsatz seiner Leiharbeiter kräftig kürzen.

Im September verbuchte BMW mit seinen drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce einen deutlichen Absatzrückgang um 14,6 Prozent auf gut 121.000 Fahrzeuge. Besonders auf dem wichtigsten Markt, den USA, lief das Geschäft mies. Hier lag die Zahl der verkauften Autos um gut ein Viertel unter dem Vorjahreswert. BMW hatte bereits angekündigt, die Produktion in diesem Jahr um 25 000 Fahrzeuge zurückfahren zu wollen. Dafür waren Unterbrechungen in den bayerischen Werken und in Leipzig geplant. BMW-Chef Norbert Reithofer hatte bereits klar gemacht, die Produktion nochmals zurückzufahren, falls die Nachfrage weiter schwächelt.

Streit mit Händlern

Über die Liefermengen für das restliche Jahr ist nach Angaben der Branchenzeitung "Automobilwoche" ein offener Streit ausgebrochen. Die Händler seien aufgrund der Absatzkrise nicht in der Lage, die im Juli 2008 vereinbarten Fahrzeugpakete bis Jahresende abzunehmen und verlangen eine Reduzierung auf 80 Prozent. Die wirtschaftliche Situation der Händler lasse keine andere Lösung zu.

Über die Liefermenge soll es bei einer Sitzung des Vertriebsausschusses zu einem Eklat gekommen sein. Der Verband habe das Treffen mit BMW nach der Eröffnung wegen unzumutbarer Mengenvorgaben abgebrochen. BMW reagierte auf das Verhalten mit Unverständnis. "Wir fahren die Produktion für Deutschland um 7.500 Fahrzeuge zurück und vermarkten Autos vermehrt im europäischen Ausland." Der Druck auf die deutschen Händler sei deshalb nicht so groß, sagte ein BMW-Sprecher der Zeitung. Er forderte den Händlerverband auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Quelle: ntv.de

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