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US-Hypothekenkrise BNP Paribas friert Fonds ein

Die Krise am US-Hypothekenmarkt hat nun auch die französische Großbank BNP Paribas erfasst. Das nach Börsenwert zweitgrößte Geldhaus der Euro-Zone musste nach massiven Wertverlusten drei Fonds im Wert von zuletzt 1,6 Mrd. Euro auf Eis legen. In zehn Tagen hatten die Fonds knapp ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Derzeit könne die Bank den Wert wegen der geringen Liquidität in einigen Marktsegmenten gar nicht mehr berechnen. Börsianer reagierten geschockt auf die Nachricht: In ganz Europa gingen die Aktienbörsen auf Talfahrt, die Papiere der BNP brachen in Paris um knapp vier Prozent ein. Insgesamt verwaltet die BNP ein Vermögen von 326 Mrd. Euro.

Die betroffenen BNP-Fonds sind in Wertpapiere investiert, die durch Vermögenswerte abgesichert sind - sogenannte Asset-Backed Securities (ABS). Es handele sich um die Fonds Parvest Dynamic ABS, BNP Paribas ABS Euribor und BNP Paribas ABS Eonia. Um eine Gleichbehandlung der Investoren zu garantieren, seien die Berechnung der Fondswerte sowie Ein- und Auszahlungen ausgesetzt worden, erklärte die Bank. Sobald die Umsätze auf den Märkten wieder steigen, will das Institut die Berechnung wieder aufnehmen. Andernfalls sollen die Investoren innerhalb eines Monats über die neuen Pläne informiert werden.

Die Krise am US-Markt für schlechter abgesicherte Hypothekenkredite hat sich in den vergangenen Wochen schnell ausgeweitet. Die Banken geben diese Kredite mittels ABS an Investoren weiter, die wegen des hohen Risikos lange Zeit satte Renditen einstrichen. Doch mit dem Zusammenbruch des Hypothekenmarktes blieben die Zahlungen aus, was die Bankenfonds ins Taumeln brachte. Auch die deutsche Mittelstandsbank IKB geriet in den Strudel der Krise. Zudem mussten hierzulande ebenfalls mehrere Fonds geschlossen werden.

Quelle: ntv.de

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