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"Fürchterliche Zahlen" BP-Chef warnt

Der Chef des britischen Öl-Konzerns BP, Tony Hayward, hat vor einem "fürchterlichen" dritten Quartal gewarnt. Die Ergebnisse seien so schlecht wie seit dem Jahr 1992 bis 1993 nicht mehr, sagte Hayward nach Angaben der "Financial Times" auf einer Mitarbeiterversammlung in Houston im US-Bundesstaat Texas. Er werde zudem im Oktober eine Restrukturierung des Unternehmens verkünden.

BP litt zuletzt unter Produktions- und Raffinerieproblemen. Die Quartalszahlen werden am 23. Oktober offengelegt. Im zweiten Quartal 2007 war der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 6,09 Mrd. US-Dollar (4,4 Mrd. Euro) gesunken. BP gehört zu den weltweit größten Energiekonzernen, die nicht von einem Staat kontrolliert werden.

Hayward übernahm den Chefposten im Mai von John Browne, der wegen einer persönlichen Affäre den Hut nehmen musste. Browne soll laut Medienberichten in der Zeit zwischen 2002 und 2006 eine Beziehung zu einem anderen Mann gehabt haben. Eine BP-Mitarbeiterin Brownes soll in dessen Firma als Sekretärin gearbeitet haben. Außerdem soll Browne bei der Renovierung eines Apartments in Venedig Schwarzarbeiter beschäftigt und die Mehrwertsteuer nicht gezahlt haben. Browne hat die Vorwürfe stets bestritten.

Browne leitete BP seit 1995. Unter seiner Führung entwickelte sich der Konzern zu einem der größten Ölunternehmen der Welt.

Zuletzt war BP wegen eines schweren Unfalls in einer texanischen Raffinerie im Jahr 2005, bei dem 15 Arbeiter getötet und 170 verletzt wurden, in die Kritik geraten. In einem amerikanischen Untersuchungsbericht, der Anfang des Jahres veröffentlicht wurde, wird dem Konzern eine eklatante Vernachlässigung von Sicherheitsstandards vorgeworfen. Kritik gab es auch wegen eines Lecks in einer Pipeline im US-Bundesstaat Alaska.

Quelle: ntv.de

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