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"Allerhöchste Eisenbahn" Bahn-Streik fällt aus

Die Lokführergewerkschaft GDL hat den für Montag angekündigten Bahn-Streik abgesagt. "Heute ist der schwierigste Tarifkonflikt in der Geschichte der Bahn zu einem guten Ende geführt worden", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin. GDL-Chef Schell sagte: "Wir sind durch." Das was angekündigt worden sei, werde nicht stattfinden, so der GDL-Chef nach den mehrstündigen Verhandlungen am Sonntag.

Der beispiellose Tarifstreit bei der Bahn geht damit nach fast einem Jahr ohne neue Streiks zu Ende. Wenige Stunden vor Beginn des Streiks haben sich der Konzern und die drei Bahngewerkschaften GDBA, GDL und Transnet doch noch auf eine Lösung im Tarifstreit geeinigt.

Über das Wochenende hatte Mehdorn mit allen drei Gewerkschaften über einen neuen Vorschlag der Bahn verhandelt. Der nun gefundenen Einigung zufolge verpflichten sich die GDL einerseits sowie Transnet und GDBA andererseits, Tarifverträge der jeweils anderen Seite anzuerkennen. Dafür schlossen GDL sowie Transnet und GDBA entsprechende Verträge mit der Bahn. Versuche für eine direkte Kooperationsvereinbarung der drei Gewerkschaften untereinander waren zuvor immer wieder gescheitert.

In der bis zuletzt strittigen Frage, welche Gewerkschaft die Verhandlungsmacht für rund 3000 Lokrangierführer bekommt, wurde ebenfalls eine Verständigung erreicht. Dafür sollten Transnet und GDBA zuständig sein, sagte Schell. Die Bahn hatte eine Abstimmung der Gewerkschaften zur Bedingung gemacht, damit sie den mit der GDL Ende Januar fertig ausgehandelten Entgelt-Tarifvertrag mit elf Prozent Einkommensplus unterschreibt. Die GDL hatte die Unterschrift der Bahn mit der Streikdrohung erzwingen wollen.

Am Montag fahren Züge

Die Bahn will den Verkehr am Montag zunächst mit den bereits geltenden Notfahrplänen beginnen, den Betrieb aber allmählich auf normales Niveau hochfahren. Fernreisende und Pendler können damit auf geringere Beeinträchtigungen hoffen als zunächst befürchtet. "Wir wollen möglichst nach normalem Fahrplan fahren", sagte Mehdorn. Zuvor hatte die Bahn angekündigt, dass sie bei einem Streik-Verzicht vor allem beim S-Bahn-Verkehr schnell zu einem annähernd normalen Takt zurückkehren könne. Damit könnte die Lage in Hamburg und Berlin am Montag weniger dramatisch ausfallen als befürchtet.

Unter der Telefonnummer 08000 - 996633 hält die Bahn zur Beantwortung von Fragen bis zu 1700 Mitarbeiter bereit halten. Die Ersatzfahrpläne veröffentlicht der Konzern im Internet unter www.bahn.de/aktuell.

Quelle: ntv.de

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