GDL signalisiert Entgegenkommen Bahn bleibt hart
08.10.2007, 13:48 UhrIm Tarifkonflikt bei der Bahn wird die Lokführergewerkschaft GDL frühestens Mittwoch wieder zu Streiks aufrufen. "Es gibt definitiv morgen keinen Streik", sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Montag.
Klar sei aber, dass es erneut Arbeitsniederlegungen geben werde, wenn die Bahn kein neues Angebot vorlege. Das Ultimatum der GDL an die Bahn läuft am Dienstag um 13.00 Uhr ab. Die Gewerkschaft stellte in Aussicht, von ihrer Forderung nach 31 Prozent mehr Lohn abzurücken. Der Konzern lehnt es aber bislang ab, seine Offerte nachzubessern. "Es wird bis morgen kein weiteres Angebot geben", sagte Bahn-Verhandlungsführerin Margret Suckale in der n-tv Sendung "Das Duell". "Denn es geht hier um 240.000 Menschen bei der Bahn, die sehr genau beobachten, was einzelne Berufsgruppen für sich beanspruchen", ergänzte die Managerin.
In der gleichen Sendung gab sich GDL-Chef Manfred Schell kampfbereit. "Uns wäre am liebsten, wenn wir nur die Bahn bestreiken könnten. Die Fahrgäste müssen aber verstehen: Es kann nicht sein, dass ein Mann – Herr Mehdorn – Nein sagt und die ganze Republik zu leiden hat."
Ob und wie lange im Voraus die GDL die Streiks ankündigt, sei noch nicht entschieden, sagte die GDL-Sprecherin. Trotz der angedrohten neuen Streiks bleibt die Bahn unnachgiebig. "Wir haben den Lokführern zehn Prozent mehr geboten. Dazu stehen wir auch", sagte Suckale. Die Forderung der Gewerkschaft nach 31 Prozent mehr Lohn liege außerhalb jeder Realität und gefährde Arbeitsplätze. "Wir haben in der Bahn eine Vielzahl von Berufen, die wie ein Räderwerk zusammenwirken und von denen jeder die Bahn lahmlegen kann. Jeder leistet einen wichtigen Beitrag. Darum werden wir die Tarifeinheit auch nicht aufgeben", ergänzte Suckale.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee forderte die Tarifparteien auf, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Auf ihren Schultern liege eine hohe Verantwortung nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Volkswirtschaft. Zugleich betonte er, der Bund werde sich aus dem Konflikt aus Respekt vor der Tarifautonomie heraushalten "Die Tarifpartner müssen an den Tisch und müssen eine Lösung finden", forderte er. Nach dem dreistündigen Ausstand am Freitag hat die GDL der Bahn eine Frist bis Dienstag 13.00 Uhr gesetzt, um ein neues Angebot vorzulegen. Bis dahin soll nicht gestreikt werden.
Quelle: ntv.de