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Tickets bis zu 3,2% teurer? Bahn erhöht Fahrpreise

Die Deutsche Bahn will ihre Preise nach dem für den Herbst geplanten Börsengang einem Zeitungsbericht zufolge um bis zu 3,2 Prozent erhöhen. Mit der Preisanhebung zu Mitte Dezember wolle das Unternehmen seine Profitabilität im Personenverkehr absichern, berichtete die "Financial Times Deutschland".

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte die Preisanhebung bei der Präsentation der Halbjahres-Zahlen in Frankfurt am Main angekündigt, die Höhe aber offen gelassen. Mehdorn hatte die Preisrunde für die Zeit nach dem Börsengang angekündigt, der Ende Oktober stattfindet und erklärt, Details würden spätestens Anfang September bekanntgegeben. Begründet hatte er diesen Schritt mit hohen Tarifabschlüssen und den gestiegenen Energiekosten.

Die "FTD" meldete weiter, die Bahn wolle ihre Logistiksparte mit einer Übernahme in Rumänien weiter ausbauen. Unter Berufung auf Finanzkreise meldete das Blatt, die Bahn werde dort für knapp 100 Mio Euro eine führende Speditionsfirma kaufen.

B örsengang kommt

Die Bahn will trotz der weltweiten Finanzkrise im Herbst an die Börse gehen. Die Bahn sei reif für den Börsengang, bekräftigte Mehdorn. Auch um den Erlös sei ihm trotz des schwierigen Marktumfelds nicht bange. "Wir sind sehr gelassen und glauben, dass wir im Herbst zu ordentlichen Werten einen Börsengang hinbekommen", betonte er beim letzten großen Auftritt vor der Teilprivatisierung des letzten großen Staatskonzerns.

Auf der Anlegerseite sei die Stimmung sehr gut. Der Konzern werde seinen Zeitplan abarbeiten, zu einer Verschiebung der Erstnotiz sehe er keinen Anlass.

Den genauen Zeitplan und zum erwarteten Mindesterlös wollte Finanzvorstand Diethelm Sack aus rechtlichen Gründen so kurz vor dem Börsengang allerdings nicht nennen. Mehdorn hatte bereits deutlich gemacht, dass er den Konzern nicht verschenken will. Schätzungen zufolge dürfte die Teilprivatisierung Bund und Bahn fünf bis sechs Mrd. Euro in die Kassen spülen.

Es wäre damit die größte Privatisierung seit der Erstnotiz der Deutschen Post Ende 2000. Wegen der Krise an den Finanzmärkten haben seit Anfang des Jahres aber nur zwei Unternehmen den Sprung auf das Frankfurter Börsenparkett gewagt. Manche Marktteilnehmer bezweifeln daher, dass die Bahn-Privatisierung erfolgreich über die Bühne geht.

DB Mobility Logistics mit Milliardengewinn

Mehdorn präsentierte erneut einen Rekordgewinn für das erste Halbjahr. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg vor Sondereffekten um 6,8 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro. Der Umsatz legte, um Zukäufe bereinigt, um 4,6 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro zu. Die künftige Börsentochter DB Mobility Logistics AG kam auf ein Betriebsergebnis von 1,1 Mrd. Euro, 9,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ihr Umsatz wuchs um 6,8 Prozent auf 16,2 Mrd. Euro.

Für das Gesamtjahr erwartet die Bahn einschließlich aller Sondereffekte ein stabiles Betriebsergebnis, bereinigt ist ein Plus eingeplant. Der Umsatz soll um knapp fünf Prozent wachsen. Geplant ist nach Reuters vorliegenden Papieren ein Umsatz von 34,2 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de

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