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"40 Prozent stilllegen" Bahn soll radikal sparen

Für den geplanten Börsengang der Bahn schlägt ein Gutachten der US-Investmentbank Morgan Stanley nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" parallel zum Bahnstreik einen radikalen Sparkurs vor. Der Staatskonzern solle nach dem Einstieg privater Geldgeber den Zustand der Gleise und Bahnhöfe nur noch auf "ausreichendem" Niveau halten, schreibt die Zeitung. Das gelte für Betriebs- wie auch Sicherheitstechnik. Gleichzeitig müsse der Konzern die "Eigenmittelabflüsse" für die Instandhaltung "möglichst gering" halten, raten demnach die Gutachter.

Der Zeitung zufolge loben die Experten der Investmentbank, dass die Bahn "umfangreiche Analysen" präsentiert habe. Demnach kalkulierten die DB-Experten drei Szenarien durch. Variante 1: die Stilllegung von 2630 Kilometern. Variante 2: die Kappung von 8000 Kilometern. Variante 3: das Aus für 14.000 Streckenkilometer, mehr als 40 Prozent des heutigen Netzes, das noch 34.000 Kilometer lang ist. Ein DB-Sprecher sagte nach Angaben der Zeitung: "Es gibt weder Szenarien noch Planungen zur Streckenstilllegung, es gab keine und es wird keine geben."

Beck unterstützt Tiefensee

Der geplante Börsengang der Bahn ist auch Thema auf dem SPD-Bundesparteitag in Hamburg. Parteichef Kurt Beck bat die Delegierten um Unterstützung für die Pläne von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zur Teilprivatisierung der Bahn. Die Bahn brauche für ihre Entwicklung zu einem europäischen Verkehrsunternehmen eine bessere Kapitalausstattung. Diese sei aus öffentlichen Mitteln allein nicht erreichbar, sagte Beck.

Der von der SPD vorgeschlagene Kompromiss, der die Ausgabe von 25,1 Prozent stimmrechtsloser Vorzugsaktien vorsieht, garantiere auch, dass die Bahn weiterhin die Fläche bediene. Deshalb wäre er für die Unterstützung dieses Weges "herzlich dankbar", sagte Beck. Die Pläne für den Bahn-Börsengang werden von elf SPD-Landesverbänden abgelehnt. Die SPD will ihre Haltung zum Börsengang am Samstag festlegen.

Quelle: ntv.de

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