Die an die Börse strebende Deutsche Bahn AG hat von Januar bis Mai einem Zeitungsbericht zufolge mehr als doppelt so viel Gewinn eingefahren wie im Vorjahreszeitraum.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres habe das Unternehmen einen Gewinn von 668 Mio. Euro nach Zinsen und Steuern erzielt, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen Bericht von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn für den Aufsichtsrat. Insgesamt wolle die Bahn in diesem Jahr 1,39 Mrd. Euro Gewinn nach Zinsen und Steuern machen und damit das Rekordergebnis vom Vorjahr von 1,24 Mrd. Euro übertreffen. Der rentabelste Unternehmensbereich sei weiter der hoch bezuschusste Regionalverkehr, der im Berichtszeitraum 319 Mio. Euro zum Konzerngewinn beigesteuert habe.

Ein Bahnsprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren und verwies auf die Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses Anfang August.

Bei der Vorbereitung auf den geplanten Börsengang wolle Mehdorn schon im Herbst auf potenzielle Investoren zugehen, hieß es in dem Vorabbericht weiter. Mehdorn habe dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass dann die Prüfung aller wichtigen Geschäftsunterlagen (Due Diligence) durch mögliche neue Anteilseigner beginnen solle. Die Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren, habe Mehdorn geschrieben.

Auch wolle der Konzernchef, dessen Vertrag am Mittwoch bis 2011 verlängert worden war, mit der Bahn international weiter expandieren. Nach dem in dieser Woche bekannt gegebenen Kauf von Transportgesellschaften in Spanien und Großbritannien richte Mehdorn seinen Blick nun nach Osten, heiß es in dem Bericht weiter. Es würden Beteiligungen an Staatsbahnen geprüft, habe Mehdorn dem Aufsichtsrat erklärt. Das Unternehmen wolle sich in einer "DB Eastern Europe" mit osteuropäischen Staaten zusammentun und mit ihnen die dortigen Eisenbahnen betreiben sowie neue Logistikzentren für den Güterumschlag errichten.