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Comeback der Schiene Bahnindustrie voll im Saft

Trotz anhaltender Finanzmarktkrise und schwächelnder Konjunktur bleibt die Bahnindustrie in Deutschland auf Wachstumskurs. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erhöhten sich die Auftragseingänge um gut 45 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Branchenverband mit. Besonders stark sei die Nachfrage aus dem Ausland. Hier verdoppelte sich das Ordervolumen nahezu von 2,3 Mrd. auf 4,1 Mrd. Euro. Der positive Trend werde auch in den kommenden Monaten anhalten, da die Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt seien, sagte Verbandspräsident Friedrich Smaxwil.

Für 2008 werde mit einer ähnlich guten Entwicklung gerechnet wie im vergangenen Jahr, als ein Umsatz von 9,6 Mrd. Euro erreicht wurde. Die Geschäftsstimmung der Unternehmen sei weiterhin gut. "Die Euphorie hat zwar leicht abgenommen, aber die Zuversicht bleibt. Die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel werfen bislang nur leichte Schatten auf die Bahnindustrie in Deutschland", sagte Smaxwil.

Schmale Margen

Insgesamt konnten im ersten Halbjahr 2008 die Umsätze um 2,3 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Allerdings drückten hohe Energie- und Rohstoffpreise auf die ohnehin schmalen Margen der Branche, betonte Smaxwil. Das gute Umsatzergebnis basierte vor allem auf dem Geschäft mit dem Ausland und mit Fahrzeugen. So legte der Umsatz im Ausland in der ersten Jahreshälfte von 2,3 Mrd. auf 2,5 Mrd. Euro zu, während er im Inland leicht von 2,0 Mrd. auf 1,9 Mrd. Euro zurückging. Die Exportquote stieg von 53 auf 57 Prozent.

Der Umsatz mit Fahrzeugen erhöhte sich leicht auf 3,2 Mrd. Euro, davon wurden 2,1 Mrd. Euro im Ausland erzielt (plus fünf Prozent). Das Geschäft mit Gleisen, Weichen, Schwellen und Signalen stagnierte hingegen. Der Umsatz lag wie schon im Vorjahr bei insgesamt 1,2 Mrd. Euro. Während auch hier das Auslandsgeschäft von 0,3 Mrd. auf 0,4 Mrd. Euro leicht anstieg, sank das Infrastrukturgeschäft im Inland um elf Prozent auf 0,8 Mrd. Euro.

Mehr Geld für die Schiene

Der Bahnindustrieverband forderte von der Politik mehr Zuschüsse für Investitionen in das Schienennetz. Von 2011 an würden jährlich rund eine Milliarde Euro an Bundesmitteln fehlen, hieß es. Seit 2002 seien die Investitionszuschüsse kontinuierlich gesunken. Die geplante Erhöhung der Lkw-Maut sei dringend notwendig. Daraus sei mit zusätzlichen 300 Mio. bis 350 Mio. Euro für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes zu rechnen. Auch der Börsengang der Bahn müsse nachgeholt werden, sobald eine Erholung an den Märkten absehbar ist.

Trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten werde die Renaissance der Schiene weltweit anhalten, betonte Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner. Wichtige Faktoren dafür seien unter anderem der Klima- und Umweltschutz sowie die Entwicklung der Energiepreise und Ballungsräume. Zu den Regionen mit überdurchschnittlichem Wachstum zählten Osteuropa und der asiatisch-pazifische Raum.

Quelle: ntv.de

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