Neuer Ärger für Kleinfeld Bahrain verklagt Alcoa
22.03.2008, 17:42 UhrDas amerikanische Justizministerium hat zu Bestechungsvorwürfen gegen den Aluminiumkonzern Alcoa Untersuchungen eingeleitet. Ein Staatsunternehmen aus Bahrain beschuldigt Alcoa, über Drittländer Bestechungssummen an einen Regierungsbeamten des Golfstaates gezahlt zu haben. Gegen den Konzern liegt deshalb seit Ende Februar eine Klage vor. Alcoa habe dem Justizministerium umfassende Zusammenarbeit zugesichert, sagte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage.
Das Ministerium beantragte beim zuständigen Bundesgericht am Alcoa-Sitz in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania einen Aufschub der Klage während der Ermittlungen. Der Alcoa-Sprecher sagte, der Konzern sehe dies als Möglichkeit zur schnelleren Klärung der Angelegenheit. Alcoa ist weltweit drittgrößter Aluminiumproduzent.
Das klagende staatlich kontrollierte Unternehmen Aluminium Bahrain BSC (Alba) behauptet, Alcoa habe von ihm überdies um zehn Prozent zu hohe Preise verlangt und so die Bestechungen indirekt finanziert. Die Gelder in Milliardenhöhe sollen demnach über viele Jahre hinweg und unter anderem auch über die Schweiz geflossen sein.
Das operative Tagesgeschäft von Alcoa verantwortet seit Oktober der frühere Siemens-Vorstandsvorsitzende Klaus Kleinfeld als Chief Operating Officer (COO). Er soll zu einem noch nicht genannten Termin neuer Konzernchef werden. Kleinfeld hatte 2007 im Zuge der Schmiergeld-Affäre bei Siemens seinen Hut genommen, obwohl sich keinerlei Hinweise auf eine Verwicklung in die Vorfälle ergeben hatten.
Quelle: ntv.de