Aktionäre gegen Aufsichtsrat Balda-Aufseher in der Kritik
10.03.2008, 10:28 UhrNach dem Gezerre um die verlustreichen Töchter des Handyausrüsters Balda fordern Großaktionäre den Rücktritt von Aufsichtsratschef Richard Roy. "Was Balda da gemacht hat, ist das Dümmste, was man sich überhaupt vorstellen kann", zitierte das "Handelsblatt" den US-Investor Guy Wyser-Pratte. Dem Blatt zufolge halten Wyser-Pratte und andere Großaktionäre Vorstandschef Joachim Gut für nicht einfach austauschbar. Anders sehe es bei Roy aus. "Roy hätte Gut kontrollieren müssen, aber er hat geschlafen", sagte Wyser-Pratte. "Roy muss gehen."
In die Kritik stimmte Michael Treichl ein, der einer der geschäftsführenden Gesellschafter des Fonds Audley Capital ist. "Der aktuelle Aufsichtsrat ist seinen aktienrechtlichen Pflichten, die Geschäftsführung sorgfältig zu überprüfen, nicht im ausreichendem Maße nachgekommen", sagte der dem Blatt. Vor diesem Hintergrund müsse die Zusammensetzung des Gremiums überprüft werden. Dies gelte auch für Roy.
Balda hatte in der vergangenen Woche die Notbremse gezogen, um zweistelligen Millionenforderungen der neuen Eigentümer der europäischen Produktion von Handy-Schalen zu entgehen. Der Konzern kaufte die drei zum Jahresende 2007 veräußerten Töchter mit rund 650 Mitarbeitern in Deutschland und Ungarn wieder zurück. Vorstandschef Gut hatte dies zuvor wiederholt ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de