Japans Wirtschaft könnte nach Einschätzung der Notenbank den Tiefpunkt der Rezession erreicht haben. Die Bank of Japan (BOJ) hob nach zweitägigen Beratungen ihre Prognose für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt an, die wegen einbrechender Exporte zum Jahresauftakt in Rekordtempo geschrumpft war. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Januar bis März um vier Prozent gesunken und damit so stark wie nie seit Beginn der Statistik vor rund 50 Jahren.

Trotz des neuen Optimismus betonte die Notenbank jedoch, die Bedingungen seien weiter schlecht. Der starke Einbruch beim Export und bei der Produktion scheine sich aber abzuschwächen.

Die Prognose de BOJ deutet darauf hin, dass sie die Zahl der unkonventionellen Maßnahmen, der "quantitativen Lockerung" ("quantitative easing") zurückschrauben könnte. Sollte die Wirtschaft indes wieder ihre Talfahrt beschleunigen, würde der Druck auf die Zentralbank erneut steigen, beispielsweise die Notenpresse anzuwerfen und Risikopapiere zu kaufen. Um der Wirtschaft aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit zu verhelfen, soll die Versorgung der Finanzinstitute des Landes mit Liquidität weiter erleichtert werden.

Die Mitglieder der BOJ stimmten zudem dafür, den entscheidenden Zins bei 0,1 Prozent zu belassen. Der Zinsbeschluss war erwartet worden.