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Britisches Rettungspaket Banken sammeln Geld ein

Die britische Regierung stellt drei angeschlagenen Großbanken Kapital in Höhe von 37 Mrd. Pfund zur Verfügung. Das sind rund 47 Mrd. Euro. Allein die Royal Bank of Scotland (RBS) nimmt 20 Mrd. Pfund neues Kapital auf, davon 5,0 Mrd. als direkte Finanzspritze der Regierung im Tausch gegen Vorzugsaktien. Die übrige Summe wird von der Regierung abgesichert und soll von anderen Investoren bereitgestellt werden. Zudem tritt RBS-Chef Fred Goodwin von seinem Amt zurück, wie die Bank am Montag mitteilte.

Neues Kapital in Höhe von 17 Mrd. Pfund brauchen die Banken HBOS und Lloyds TSB. Die Bedingungen der Mitte September vereinbarten Übernahme von HBOS durch Lloyds müssten neu verhandelt werden, teilte die Regierung mit. Die britische Großbank Barclays braucht nach eigenen Angaben eine Finanzspritze von 6,5 Mrd. Pfund. Barclays will jedoch nicht auf Geld der Steuerzahler zurückgreifen und sich die Finanzspritze von anderen Investoren holen. Zudem wird Barclays für 2008 keine Dividende auszahlen und so 2,0 Mrd. Pfund sparen.

Ende des lupenreinen Kapitalismus

Möglich wurde die Beteiligung des Staates durch ein Rettungspaket mit einem Gesamtvolumen von 500 Mrd. Pfund. Das Paket sieht unter anderem den Einstieg des Staates bei den Banken im Tausch gegen Vorzugsaktien vor. Dafür stellt die Regierung 50 Mrd. Pfund Steuergelder zur Verfügung. Neben einer Geldspritze von 200 Mrd. Pfund der Notenbank verpflichtete sich der Staat ferner, mit 250 Mrd. Pfund für Leihgeschäfte zwischen den Banken geradezustehen. Die Bundesregierung will im Laufe des Tages einen eigenen Rettungsplan beschließen, der ebenfalls staatliche Kapitalspritzen für angeschlagene Banken vorsieht.

Der Londoner Aktienindex FTSE 100 hatte in der vergangenen Woche insgesamt 21 Prozent verloren, vor allem die Aktien großer Banken gaben dramatisch nach. Zwei kleinere Banken wurden seit Beginn der Krise bereits von der britischen Regierung verstaatlicht, die Northern Rock und Brandford and Bingley.

Am Montag wollten auch die Regierungen in Berlin, Paris und Rom gleichzeitig ihre Rettungsmaßnahmen für den Bankensektor ankündigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte nach dem Eurozonengipfel am Sonntag in Paris, die Banken sollten Kapital und Bürgschaften erhalten, dafür aber auch strenger kontrolliert werden.

Quelle: ntv.de

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