Northern-Rock-Krise Bankenaufsicht im Fokus
24.09.2007, 07:12 UhrNach der Krise des Hypothekengebers Northern Rock hat der britische Finanzminister Alistair Darling Konsequenzen für die Bankenaufsicht angekündigt. "Wir müssen den Schutz der einfachen Sparer verstärken", sagte Darling. Dafür könnten die Entschädigungen bei Zahlungsausfällen erhöht werden.
"Wir brauchen auch eine effiziente Regulierung der internationalen Märkte", ergänzte der Minister. Künftig dürften Banken nicht mehr riskante Investitionen außerhalb ihrer Bilanzen verstecken. Zudem müsse Großbritannien die Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden der Finanzaufsicht überprüfen.
Northern Rock war infolge der US-Hypothekenkrise in eine Schieflage geraten. Als bekannt wurde, dass die Bank bei der Zentralbank einen Notkredit zur Überbrückung von Liquiditätsproblemen aufnehmen musste, hoben Tausende Kunden aus Angst um ihre Einlagen ihr Geld ab. Der Aktienkurs der Bank war in der vergangenen Woche abgestürzt.
Dividende wird gezahlt
Northern Rock erwägt einem Zeitungsbericht zufolge ungeachtet der derzeitigen finanziellen Schwierigkeiten die Auszahlung einer Dividende. Northern Rock habe juristischen Rat über die Ausschüttung einer Summe von 59 Millionen Pfund (knapp 85 Millionen Euro) eingeholt, berichtete die "Financial Times" am Montag.
Der Hypothekengeber wolle an der Dividendenzahlung festhalten, obwohl er dazu rechtlich nicht verpflichtet sei. Die Zahlung ist zum jetzigen Zeitpunkt pikant, da Northern Rock bei der Zentralbank einen Notkredit in Höhe von drei Milliarden Pfund zur Überbrückung von Liquiditätsproblemen aufnehmen musste.
Barclays will FirstPlus veräußern
Unterdessen erwägt Barclays-Bank, ihre Subprime-Privatkundenkreditsparte FirstPlus zu verkaufen. "The Sunday Telegraph" berichtet ohne Nennung von Quellen, die Londoner Bank biete FirstPlus unter Wert an. Die Zeitung beziffert den Wert des Kreditportfolios dabei mit 4,5 Milliarden Pfund.
Eine endgültige Entscheidung über den Verkauf sei bis zum Ende des Monats verschoben worden, schrieb das Blatt weiter. Zu den möglichen Käufern zählen laut Zeitungsbericht der Mischkonzern General Electric und das New Yorker Versicherungsunternehmen American International Group.
Quelle: ntv.de