Meldungen

"Krise noch nicht vorbei" Bankenexperte warnt

Trotz des gigantischen Rettungspakets der US-Regierung glaubt der Bankenexperte Prof. Hans-Peter Burghof nicht an ein Ende der Finanzkrise. "Der amerikanische Haushalt ist damit vollkommen aus dem Gleichgewicht, die Preisentwicklung ist aus dem Gleichgewicht und die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Krise sind natürlich nicht unerheblich", sagte der Professor der Universität Hohenheim im ZDF.

"Die mangelhafte Regulierung in den USA führt genau dazu, dass die Banken und Aktionäre gutes Geld verdienen und wenn es schief geht, muss der Steuerzahler einspringen", betonte Burghof. Auf Zweifel stößt das amerikanische Vorgehen auch unter deutschen Spitzenpolitikern. "Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, hier jetzt mit Steuergeld hineinzugehen und zu glauben, dass man über Steuergeld und das Signal, dass im Notfall, wenn es zu einem Marktversagen kommt, der Staat dann die Risiken trägt - und damit letztendlich der Steuerzahler", sagte der CDU-Finanzpolitiker Michael Meister bei n-tv.

"Ich glaube, das ist der falsche Weg. Wir sollten uns aber gleichzeitig darauf konzentrieren, dass jetzt nicht Kurzfrist-Aktionen laufen und dann möglicherweise die strukturellen Verbesserungen mittel- und langfristig unterbleiben", so der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag weiter.

Experte Burghof hält es dennoch für ausgesprochen schwierig, Finanzmärkte insgesamt zu regulieren. "Wenn man Finanzmärkte reguliert hat, dann funktionieren sie einfach nicht mehr - dann sind sie tot. Das kann nicht das Ziel sein." Eine Regulierung dürfe nicht rein juristisch sein, sondern müsse "gefahrenorientierter" gestaltet werden.

Flexible Aufseher?

So hätten im konkreten Fall deutsche Banken niemals solche Risiken eingehen dürfen, ohne dass sie mit Eigenkapital belegt seien. "Man braucht eine Aufsicht die tatsächlich dann aktiv wird, wenn Gefahr droht, nicht wenn irgendein Paragraph ihr das vorschreibt", sagte der Experte.


Ich glaube, das ist der falsche Weg. Wir sollten uns aber gleichzeitig darauf konzentrieren, dass jetzt nicht Kurzfrist-Aktionen laufen und dann möglicherweise die strukturellen Verbesserungen mittel- und langfristig unterbleiben." (24 Sek)

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen