600 gehen auf die Straße Banker-Streik in Frankfurt
17.07.2008, 15:26 UhrKurz vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit der öffentlich-rechtlichen und privaten Banken erhöhen die Gewerkschaften den Druck. In Frankfurt gingen am Donnerstag rund 600 Banker auf die Straße, um für eine Erhöhung der Tarife zu demonstrieren, wie eine Sprecherin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sagte. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Hundert Bankmitarbeiter in Süddeutschland ihre Arbeit niedergelegt.
Verdi fordert für bundesweit 250.000 Bank-Beschäftigte eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent, mindestens jedoch um 260 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 22. Juli in Frankfurt statt. Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen der Gewerkschaft nach einer achtprozentigen Gehaltserhöhung ab.
Sie unterstrichen am Donnerstag ihre Forderung nach einer flexibleren Vergütung für Vertriebsmitarbeiter. "Wir haben zwölf Verhandlungsfelder. Erst wenn wir in den wesentlichen Punkten eine Einigungslinie sehen, diskutieren wir auch das Gesamtpaket inklusive Gehalt", sagte Banken-Verhandlungsführer Heinz Laber. Verdi lehnt eine Flexibilisierung der Vergütung ab, die Gewerkschaft befürchtet Gehaltseinbußen.
Zentraler Knackpunkt in den Tarifgesprächen dürfte die Beschäftigungssicherheit im Falle von Fusionen sein. Verdi befürchtet bei Zusammenschlüssen deutscher Großbanken den Abbau Zehntausender Stellen. Die Arbeitgeber wollen den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen nicht tariflich festschreiben.
Quelle: ntv.de