Poker um ABN Amro Barclays darf bieten
14.09.2007, 14:58 UhrDie Aktionäre der britischen Bank Barclays haben dem milliardenschweren Übernahmeangebot für die niederländische ABM Amro zugestimmt. Nach vorläufiger Auszählung sprachen sich Anteilseigner mit mehr als drei Mrd. Stimmen für den angestrebten Kauf des niederländischen Wettbewerbers aus. Weniger als eine Mio. Stimmen seien dagegen gewesen oder hätten sich enthalten, hieß es.
Nach dieser Entscheidung kann Barclays das Angebotsverfahren für ABN Amro fortsetzen und deren Anteilseigner auffordern, ihre Aktien bis zum 4. Oktober Barclays anzudienen. Allerdings sehen Analysten nur geringe Erfolgsaussichten, weil ein deutlich höheres, konkurrierendes Übernahmeangebot eines Konsortiums unter Führung der Royal Bank of Scotland vorliegt
Barclays bietet für den niederländischen Wettbewerber insgesamt etwa 59,4 Mrd Euro, davon 37% in bar und den Rest in Aktien. Die Rivalin hat ein Gebot von etwa 71 Mrd Euro in bar abgegeben.
Vor der Hauptversammlung hatte Barclay-Chef John Varley betont, er schließe eine Rücknahme der Kaufofferte nicht aus. Er werde das Angebot annullieren, sollten die Rahmenbedingungen für eine Fusion nicht angemessen sein. Grundsätzlich halte Barclays aber an der Offerte fest, sagte Varley. Dabei werde seine Bank in dem Übernahmekampf die wirtschaftlichen Realitäten aber nicht aus den Augen verlieren. "Und das heißt, direkt gesagt, wir sind darauf vorbereitet, uns zurückzuziehen."
Quelle: ntv.de