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Schweizer Nahost-Pläne Basteln an UBS Saudi Arabia

Die von der Kreditkrise gebeutelte Schweizer Großbank UBS will im Nahen Osten verstärkt aktiv werden und hat bereits eine vorläufige Banklizenz für Saudi-Arabien erhalten. In Katar beantragte die Bank die Genehmigung für eine Niederlassung. Auch im Nahen Osten will das Geldinstitut das bei einigen Aktionären umstrittene Modell der integrierten Bank umsetzen.

UBS rechnet damit, den Betrieb in Saudi-Arabien bis Ende des Jahres aufnehmen zu können, sobald die Genehmigung der Capital Markets Authority (CMA) vorliegt. Zum Leiter von UBS Saudi Arabia soll der langjährige UBS-Banker Mohamed Sammakia bestellt werden, der derzeit in London als Präsident der Region Middle East arbeitet.

UBS betonte, UBS Saudi Arabia werde entsprechend dem integrierten Geschäftsmodell der Bank Wertschriftendienstleistungen in den Bereichen Wealth Management, Asset Management und Investment Banking anbieten.

Zusätzlich, so die Bank weiter, solle das regionale Investment Banking Team bis Ende 2008 um mehr als das Doppelte ausgebaut werden. Bis Ende 2008 solle das regionale Research für Nahost-Aktien von den Vereinigten Arabischen Emiraten aus erfolgen.

Schmieden neuer Bande

Saudi-Arabien ist kein neuer Partner für die Schweizer Großbank. Im Gegenteil: Das Land reichte der angeschlagenen Bank im vergangenen Jahr die rettende Hand. Die UBS war wegen der hohen Verluste im Zusammenhang mit der Subprime-Krise auf der Suche nach neuen Großinvestoren, die sie ins Leck geschlagene Boot holen konnte.

Das Kreditinstitut hatte allein im vierten Quartal 10,0 Mrd. US-Dollar abschreiben müssen, bereits im dritten Quartal lag der Wertberichtigungsbedarf bei 4,7 Mrd. US-Dollar. Frisches Geld kam in höchster Not aus Singapur und dem Nahen Osten. Der Staatsfonds GIC aus Singapur wurde mit 11,0 Mrd. Schweizer Franken Großaktionär, ein geheimnisvoller Investor aus dem Nahen Osten stieg mit 2,0 Mrd. Franken ein.

Der bislang von der UBS ungenannte Investor aus dem Nahen Osten soll offenbar aus Saudi-Arabien kommen. Angeblich soll auch Saudi-Arabiens Kronprinz und Verteidigungsminister, Prinz Sultan Bin Abdalasis, in das Geschäft involviert sein. Das berichtete die "Financial Times Deutschland" (FTD) ohne Angaben von Quellen.

Quelle: ntv.de

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