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Bestechungsgelder bei Ikea Baukonzern muss vor Gericht

Der Korruptionsskandal beim Möbelriesen Ikea beschäftigt zunehmend die Gerichte. Wie das schwedische Unternehmen bestätigte, hat Ikea den Baukonzern Max Bögl vor dem Landgericht München auf Schadenersatz in Höhe von 6,3 Mio. Euro verklagt. Vor dem Amtsgericht Frankfurt am Main beginnt zudem am 27. Juni der Prozess gegen den früheren Geschäftsführer eines Bauunternehmens aus Rhede in Westfalen.

Die Bauunternehmen sollen Mitarbeiter der Ikea-Bauabteilung bestochen haben, um an Aufträge heranzukommen. Nach Angaben des Möbelkonzerns hat Bögl in den vergangenen Jahren insgesamt sieben Rohbauten für Ikea erstellt. Die im oberpfälzischen Neumarkt beheimatete Firma gehört nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro zu den fünf größten deutschen Bauunternehmen. Ikea hat nach eigenen Angaben Ende Mai die Schadenersatzklage gegen Bögl eingereicht.

Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt berichtete, war der angeklagte Bauunternehmer aus Rhede an Ikea-Projekten in Hamburg, Regensburg und im baden-württembergischen Walldorf mit einem Gesamtvolumen von rund 34 Mio. Mark (rund 17,4 Mio. Euro) beteiligt. Dabei sollen Bestechungssummen in einer Gesamthöhe von 146.000 Mark (rund 74.500 Euro) geflossen sein.

Seit Bekanntwerden des Korruptionsskandals bei Ikea vor rund zwei Jahren hat die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich Ermittlungsverfahren gegen 65 Beschuldigte eingeleitet. Wie Oberstaatsanwalt Thomas Bechtel berichtete, wurden davon zwischenzeitlich fünf Verfahren per Strafbefehl beendet, darunter vier Verfahren gegen frühere Verantwortliche des Bögl-Konzerns. Rund 40 Ermittlungsverfahren liefen derzeit noch. Bei den übrigen Verfahren würden Anklagen oder Einstellungsverfügungen vorbereitet.

Durch Korruption bei Bauvorhaben soll Ikea nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt ein Schaden im zweistelligen Millionenbetrag entstanden sein.

Quelle: ntv.de

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