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Geld dringend nötig Bei Lehman brennt's

Die angeschlagene US-Investmentbank Lehman Brothers hat bei ihrer Suche nach dringend benötigten Kapitalgebern einen Rückschlag erlitten. Südkoreas staatliche Korean Development Bank (KDB) beendete die Verhandlungen mit Lehman. Grund sind Meinungsverschiedenheiten über die Konditionen der Transaktion sowie über das Umfeld auf den heimischen und internationalen Finanzmärkten.

Spekulationen über das Scheitern der Gespräche mit KDB hatten die Lehman-Aktie am Vortag um bis zu 46 Prozent einbrechen lassen. Die Investmentbank zog die Veröffentlichung ihrer Geschäftszahlen um eine Woche auf den heutigen Tag vor. Dabei sollten auch "wichtige strategische Initiativen" bekanntgegeben werden, kündigte sie an.

Der Kurseinbruch am Dienstag brachte die Aktien von Lehman auf den tiefsten Stand seit rund 10 Jahren. Damit wurden auf einen Schlag 4,4 Mrd. Dollar an Börsenwert vernichtet.

Gespräche mit BlackRock

Analysten der Bank of America erhöhten ihre Verlustprognose für Lehmans drittes Quartal daraufhin auf 4,80 Dollar je Aktie von zuvor 3,45 Dollar. Schlimmstenfalls könne dem Institut ein Szenario wie dem Konkurrenten Bear Stearns drohen, der im Frühjahr von der US-Notenbank Fed gestützt und vom Konkurrenten JPMorgan Chase übernommen werden musste. Für eine Komplettübernahme von Lehman komme jedoch nur eine sehr kleine Zahl von Bietern infrage, urteilte ein Experte.

Lehman hat seit Beginn der Kreditkrise 7 Mrd. Dollar Abschreibungen und Verluste hinnehmen müssen und steht angesichts befürchteter weiterer Belastungen unter Druck, schnellstmöglich neues Geld zu bekommen. Deshalb will sie auch Teile ihres Immobiliengeschäfts und der Vermögensverwaltung verkaufen.

Das "Wall Street Journal" berichtete, der Vermögensverwalter BlackRock verhandle mit der Bank über den Kauf eines Pakets von britischem Immobilienvermögen. Mit Blick auf Lehmans Investmentmanagementsparte meldete das Blatt, deren teilweiser Verkauf könne der Bank etwa 5 Mrd. Dollar einbringen.

Ackermann glaubt nicht an Kollaps

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann geht davon aus, dass Lehman Brothers gerettet wird. "Ich bin überzeigt, dass sich alle Banken der Verantwortung über Lehman bewusst sind und wir alle eine Lösung finden werden", sagte Ackermann. "Ein Kollaps einer Bank in der Größenordnung von Lehman würde weitere Verwerfungen an den Märkten nach sich ziehen." Er gehe aber nicht davon aus, dass es zu einem "Kollaps bei Lehman" komme.

Sein Institut selbst sei aber nicht an einer Übernahme von Lehman Brothers interessiert, weder an Teilen noch an dem ganzen Institut.

Quelle: ntv.de

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