Der schwedische Scania-Großaktionär Investor ist trotz der Ablehnung der MAN-Übernahmeofferte weiter offen für einen "nicht-feindlichen" Zusammenschluss der beiden Lkw-Bauer. Grundlage könne aber nicht die inzwischen auch vom anderen Scania-Großaktionär Volkswagen abgelehnte MAN-Offerte sein, teilte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorstellung seiner Bilanz für 2006 mit. "Wenn eine Lösung gefunden wird, muss dies in einem nicht-feindlichen Rahmen erfolgen", hieß es.

Bei richtiger Umsetzung könne ein Zusammenschluss von Scania und MAN langfristig Vorzüge bringen, hieß es. Entscheidend für den Erfolg sei aber die Struktur des künftigen Unternehmens. Das von MAN vorgestellte Modell liefere hierfür nicht den richtigen Rahmen. Zudem habe Scania auch als eigenständiges Unternehmen "exzellente Wachstums- und Gewinnaussichten", hieß es weiter.

Investor werde Scania auch künftig bei seiner "erfolgreichen Entwicklung als eigenständiges Unternehmen" unterstützen, wolle aber auch mögliche industrielle Partnerschaften und Zusammenschlüsse prüfen.

Die zur Familie Wallenberg gehörende Finanzholding Investor hält 20 Prozent der Stimmrechte an Scania und ist damit zweitgrößter Einzelaktionär nach Volkswagen mit 34 Prozent. Investor hatte die 10,3 Mrd. Euro schwere MAN-Offerte von Beginn an abgelehnt. In der vergangenen Woche hatte auch VW die Unterstützung für das Angebot aufgegeben.

Anfang der Woche gab es eine Elefanten in Stockholm. VW-Aufsichtsratchef Ferndinand Piech schaltete sich persönlich in die Bemühungen um eine Lkw-Allianz ein. Wie der Scania-Betriebsrat bestätigte, kam es zu persönlichen Gesprächen der Aufsichtsratsvorsitzenden von VW, Investor und MAN als drittem Scania-Großaktionär. Darin ging es um eine einvernehmliche Lösung für einen Zusammenschluss gehen. Die Annahmefrist der MAN-Offerte endet am 31. Januar.