Meldungen

Nivea bleibt im Regal Beiersdorf kriegt die Krise

Der erfolgsverwöhnte Kosmetikhersteller Beiersdorf bekommt die Wirtschaftskrise deutlich zu spüren. Da Kunden seltener zu Haut- und Haarpflegeprodukten von bekannten Marken wie Nivea und Eucerin griffen, schrumpfte der Umsatz im ersten Quartal um vier Prozent auf 1,44 Mrd. Euro, wie der Konzern mitteilte.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern, Ebit, ging den vorläufigen Zahlen zufolge um ein Viertel auf 145 Mio. Euro zurück, wobei der Konzern im kleinen Klebstoffgeschäft (Tesa) gerade noch eine schwarze Null erreichte. Beiersdorf-Aktien brachen zeitweise um mehr als zehn Prozent ein und rissen auch die der Konkurrenten Henkel und L'Oreal ins Minus.

2009 sei mit einem leicht rückläufigen Weltmarkt zu rechnen, sagte Firmenchef Thomas Quaas und nannte zugleich erstmals konkrete Geschäftsziele: "Wir sind zuversichtlich, auch in 2009 stärker zu wachsen als der Markt und rechnen mit einer leicht über dem Vorjahr liegenden Umsatzentwicklung im Unternehmensbereich Consumer (Haut- und Haarpflege)." Die Umsatzrendite soll über zehn (Vorjahr: 12) Prozent liegen. Im Bereich Tesa sei weiterhin mit einer "schwierigen Umsatzentwicklung" zu rechnen, allerdings auch mit einem operativ leicht positiven Ergebnis.

Rotstift regiert

Um seine Renditeziele zu erreichen, will der Konzern nun den Rotstift auf breiter Front ansetzen. "Es gibt keine Tabus mehr", wie eine Firmensprecherin sagte. Details nannte sie nicht, Stellenstreichungen soll es allerdings Kreisen zufolge nicht geben. In die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Marketing soll hingegen weiter investiert werden. Denn weiterhin bestehe das Ziel, 2010 einen Weltmarktanteil von 5,5 Prozent zu erreichen, so die Sprecherin.

Anders als der bei seinen Produkten im Schnitt etwas teurere französische Konkurrent L'Oreal will Beiersdorf nun nicht mit günstigeren Hautcremes und Schampoos gegensteuern. Es sei keinesfalls geplant, etwa Billigprodukte für Handelsketten aufzulegen, sagte die Sprecherin. Auch werde der Vertrieb über Discounter wie Lidl und Netto nicht ausgebaut.

Im Konsumgüterbereich schrumpfte der Umsatz im Quartal um 0,5 Prozent auf 1,27 Mrd. Euro. Außer im deutschen Heimatmarkt schrumpften die Verkäufe in allen großen Industrieländern. In Märkten wie China, Brasilien und Osteuropa sanken die Wachstumsraten deutlich. Beiersdorf litt dabei darunter, dass viele Händler ihre Lager räumten und weniger neue Ware in Hamburg bestellten. Zudem sei das Vorjahres-Quartal sehr stark gewesen, so die Sprecherin. Das Ebit des Segments sank auf 144 (171) Mio. Euro. In der stark von der Autoindustrie abhängigen Klebstoffsparte schrumpften die Erlöse um 24 Prozent auf 171 Mio., das Ebit verringerte sich auf eine (23) Million.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen