US-Hypothekenkrise Bernanke informiert Merkel
09.09.2007, 11:10 UhrVor dem Hintergrund der weltweiten Krise an den Finanzmärkten trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag US-Notenbankpräsident Ben Bernanke. Dieser befinde sich auf Einladung der Bundesbank in Deutschland und werde dort an einer Veranstaltung teilnehmen, sagte ein Regierungssprecher am Wochenende in Berlin. Aus diesem Anlass werde Bernanke sich mit Merkel zu einem Meinungsaustausch zu allen aktuellen Fragen treffen.
Laut Medienberichten will sich Merkel von Bernanke über das tatsächliche Ausmaß, die weiteren Risiken und die Folgen der Krise an den internationalen Finanzmärkten informieren lassen. Außerdem wolle sie mit dem Notenbankchef darüber sprechen, wie solche Krisen künftig vermieden werden könnten. Merkel wolle dabei auch die Rolle der Rating-Agenturen thematisieren.
Die US-Notenbank Fed muss die amerikanischen Banken - wie auch die Europäische Zentralbank (EZB) Geldhäuser in Europa - derzeit wegen der US-Hypothekenkrise mit Liquidität versorgen, da sich die Institute gegenseitig kaum noch Geld leihen. Die Fed steht unter Druck, die Zinsen zu senken. Es wird erwartet, dass sie dies bei ihrer nächsten Sitzung am 18. September tut. Die EZB hatte am Donnerstag wegen der Finanzkrise die Zinsen nicht wie eigentlich angekündigt erhöht, sondern den Leitzins bei 4,00 Prozent belassen.
Nach dem Treffen der Kanzlerin beschäftigt sich der Finanzausschuss des Bundestags am Dienstag ebenfalls mit dem Thema, wobei es vor allem um die Rolle der Bankenaufsicht bei den Beinahe-Pleiten der Mittelstandsbank IKB und der SachsenLB gehen soll. An der Sitzung nehmen unter anderem Bundesbank-Präsident Axel Weber und der Chef der Finanzaufsicht BaFin, Jochen Sanio, teil.
Quelle: ntv.de