Meldungen

Platzt die Immobilienblase? Besorgnis in Spanien

Die Angst vor dem Platzen einer Blase am Immobilienmarkt hat die spanischen Aktien am Dienstag in die Tiefe gezogen. Besonders die dramatischen Kursverluste von Immobilien- und Banktiteln drückten den Ibex-Index der spanischen Standardwerte um 2,7 Prozent. In diesem Sog ging es auch mit Immobilientiteln aus dem europäischen Ausland bergab: In Deutschland zählten Hochtief und Bilfinger & Berger zu den Verlierern.

Die spanische Regierung und die Notenbank des Landes warnten vor Panikmache. Der Kursrückgang sei kein Zusammenbruch, sondern eine Korrektur der jüngsten Rekordhöhen, erklärte ein Regierungsvertreter. Die Notenbank sprach von einer schrittweisen Abschwächung des Immobilienmarktes. "Wir gehen davon aus, dass der Immobilienmarkt und der Bausektor insgesamt eine sanfte Landung hinlegen wird", sagte Zentralbankchef Miguel Angel Fernandez Ordonez. Mit dem Abklingen des spanischen Bau-Booms aus der Mitte der 90er Jahre befürchten Experten, dass die Bewertung vieler Immobilienfirmen des Landes auf tönernen Füßen steht.

Auslöser des Kursrutsches an der Madrider Börse war ein Ausverkauf bei Astroc-Aktien. Die Papiere der Immobilienfirma brachen zeitweise um ein Viertel ein und notierten später noch 11,12 Prozent tiefer. Aus Sorge, dass geänderte Bestimmungen für Baugenehmigungen das Geschäft des Unternehmens beeinträchtigen und große Aktionäre aussteigen könnten, hatten die Titel in der vergangenen Woche bereits rund zwei Drittel an Wert verloren. Ein Händler sagte, derzeit sei eine Menge Nervosität in dem Sektor.

Astroc-Direktoriumschef Enrique Banuelos bezeichnete die Furcht vor einem Ausstieg von Anlegern als unbegründet. Der Kursverlust habe vielmehr mit dem rasanten Kursanstieg der Astroc-Aktien zu tun, die sich seit dem Börsengang im Mai um mehr als das zehnfache verteuert hatten.

Die Titel der Immobilienfirma Inmocaral brachen zeitweise bis zu 18 Prozent ein, ehe sie sich später bei einem einem Abschlag von 13,5 Prozent einpendelten. Die Aktien der Rivalen Fadesa und Colonial verloren ebenfalls deutlich. Die Papiere des Baukonzerns Acciona büßten knapp neun Prozent an Wert ein. Auch spanische Banken wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktien von Santander und BBVA verbilligten sich um rund drei Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen